Donnerstag, 13. November 2008

weiter weg geht nicht....

Das ging jetzt alles ganz schoen schnell.....

Vorgestern ist mein Flieger nach Deutschland abgehoben - ohne mich...

Ein ganzes Jahr bin ich nun schon von Zuhause weg, fern von meinen Lieben und schlendere durchs Leben und die Welt ist mein Spielplatz ;)

Meine Liebsten, diese Zeilen schreibe ich euch nun, wie ihr euch denken koennt aus Chile....

ich habe es geschafft und bin nun denn in Suedamerika angekommen. Die Zeit in Neuseeland ist wie im Flug vergangen... mit ein paar Wehwehchen, die ich jedoch schnell vergiess...denn in Neuseeland leben meiner Meinung nach die freundlichsten und aufgeschlossensten Menschen auf der Welt!!!

Egal wem man ein Laecheln schenkt, man bekommt immer eins zurueck! Die Leute sind interessiert, und wollen immer ganz viel Wissen und die Kunst in ein Gespraech zu kommen ohne ueberhaupt das Eis brechen zu muessen, nein besser gesagt des ¨Befreundens in 5 Minuten¨ beherrschen diese Menschen wie keine anderen. Ich dachte ja, dass Australien da sehr ausserordentlich war, doch Neuseeland und die ¨laid back¨ (zurueck gelehnte) Art der Neuseelaender, kann von keinem anderen Volk uebertroffen werden.

Natuerlich tut da die Natur ihren Teil dazu. Weite, saftig gruene Wiesen und Huegel, Berge mit weissen Schneespitzen, und soviel Platz!!!
Die Huegel sehen so aus, als haette man sie mit gruenem Samt ueberzogen und die Kuehe, und Schafe und Rehe, darauf verteilt, damit die Felder nicht so einsam sind...
Am besten haben mir die Seehunde gefallen, die neben den Surfern die Wellen reiten und sich stundenlang in der Sonne waelzen koennen, langsam ihren intensiven fischigen Geruch verbreitend, der ueberall an der Kueste schwer in der Luft liegt.

Nachdem ich erst gruendlichst am Flughafen inspiziert wurde, da man wegen der kostbaren und einzigartigen Vegetation in Neuseeland weder essbares noch sonstiges pflanziches einfuehren darf. Das sah dann so aus, dass mein ganzes Leben vor mir ausgebreitet wurde, und wir auf der Suche nach etwas essbarem darin, (denn die Maschine durch den wir meinen Rucksack geschoben hatten, besagte ich haette etwas bei mir) nicht nur Holzstempel fuer Henna, was ein ¨no go¨ ist fanden, sondern auch noch Erde, die ich aus dem Zentrum Australiens mitgenommen hatte und euch eigentlich auf Karten kleben und schicken wollte, nicht dazu gekommen bin und es halt einfach in die Seitentasche meines Rucksackes gestopft hatte. Meine Gras und Erde verschmierten Sandalen wurden unter einem kalten Wasserstrahl gereinigt und mir in einer Plastiktuete triefend nass zurueckgegeben, mit den Worten: Naechstes mal lesen sie sich die Verbote gruendlicher durch bitte, das haette sie nun eigentlich 200 Dollar gekostet.... Glueck gehabt! Meine ganzen Samen und Steinchen haben sie trotz gruendlichstem durchsuchen nicht gefunden:)

In Christchurch habe ich ein paar Tage: neuseelaendische, im englischen Stil erbaute Stadt, beschnuppert und erfuehlt, auf der Suche nach dem Unterschied, zum australischen...

es ist mir relativ schwer gefallen, muss ich gestehen ... ich musste mich immer wieder daran erinnern, dass ich nicht mehr in Australien war. Es ist schon komisch, doch die kleinen Unterschiede in der Sprache haben es mir leichter gemacht...
die Neuseelaender klingen richtig suess... ein bischen wie die SchwitzerDuetschen bei uns, sie verwandeln -e´s in lang gezogene- ie´s, ¨bed¨ wird zu ¨bied¨ und ¨whenever¨ wird zu ¨whien iver¨
alle sind CUZ (cousins) und die Neuseelaender machen die suessesten Deals , es wird im Fernsehen geworben mit ¨the sweetest deal ever¨und ¨sweet as...¨ ist ein gaengiger Ausdruck, der zum Vergleich herangezogen wird oder ¨....you`ll be sweet no worries!¨.

Nachdem ich denn nun 6 Monate in Englisch sprachigen Laendern gereist bin, bin ich zwar ins englische Denken uebergegangen, dass heisst ich traeume auf Englisch und uebersetze schon lange nicht mehr, mein schoener brittisch-englischer Akzent hat jedoch ein wenig gelitten und Menschen mit denen ich mich unterhalte sind gaaanz irritiert beim Versuch meine Herkunft zu bestimmen. Die Woerter, die ich in Australien dazugelernt oder in meinen aktiven Wortschatz aufgenommen habe, spreche ich mit einem australischen Akzent aus, doch kann man eindeutig meine britischen roots noch erkennen;) ich glaube es klingt recht komisch :)....

und ich geniesse es Leute raten zu lassen.....

Von Christchurch ging es Richtung Norden, in die waermere Gegend?!
.... Mehlika´s erste Trampversuche:)

1. Stop Kaikoura, ein kleines Doerfchen an der Kueste, wunderwunderschoen. Hier habe ich bei Lenore´s Mama gewohnt ...eigentlich waren nur ein, zwei Tage eingeplant, doch dann habe ich diesen Ort und Carolyn so lieb gewonnen, dass daraus doch eine Woche geworden ist. Ich bin mit Carolyn zu ihrem knitting (Strick-) Treffen, bei dem alte neuseelaendische Frauen beisammen sitzen, Wolle spinnen, Muetzen stricken und den letzten Klatsch austauschen. Die sechs alten Damen waren ganz angetan von meinem Besuch, keine von ihnen hatte je diese Insel verlassen und somit war ihr Interesse sehr gross. Waehrend ich geduldig ihre Fragen, ob ich Teppiche knuepfen koenne, und wo ich gewesen bin und was ich gemacht habe beantwortet habe, habe ich mir eine Muetze gehaekelt, aus der Wolle die Carolyn selbst gesponnen hat. Leider habe ich meinen Beenie (so werden die Wollmuetzen hier genannt) ein paar Tage darauf verloren, was ich relativ tragisch fand, da es so furchtbar kalt war. Es war sooooo kalt in Neuseeland,- von wegen und Fruehlingsanfang: am vorletzen Tag hat es morgens doch tatsaechlich geschneit in Lyttelton. Carolyn, habe ich ganz doll lieb gewonnen, sie hat mich an meine Mama und Guelten Yenge und ein bisschen an Frau Andreadaki erinnert. Am meisten hat mich ihre ein bischen verrueckte und eigene Art beeindruckt. Eine starke Frau mit Geschichte; die im Februar nun auch anfaengt zu Reisen. Ihre Haare wild und kraus, schulterlang mit einer dicken, natuerlichen, fast weissen Straehne vorne.... Sie hat mich, sofern es ihr voller Plan zulies, herumgefuehrt und mich mit zum Yoga genommen und wir haben Jadeschmuck inspiziert. Die Maoris handelten mit Jade, und es gibt hier wunderschoenen Jadeschmuck geschliffen in traditionellen Formen - je dunkler desto wertvoller.
Kaikoura ist dafuer bekannt, das man hier ¨Whalewatchen¨, also Wale kucken kann... ich habe mich mit den Seehunden begnuegt und an den schoenen blaugrauen Kieselstraenden Paua schalen gesammelt. Paua, heissen hier die Riesenmuscheln, die in ihrem Herzen in allen Farben des Regenbogens glaenzen. In meinem Kopf hat es immer wieder gehallt: ¨Das ist der schoenste Ort an dem ich je sein durfte¨ von meinem Zimmerchen konnte ich ueber den Pazifik kucken, die samtschwarzen Berge dahinter mit einer weissen Baisserhaube, samtgruene Huegel links davon und der wirre, bunte Garten Carolyns vor mir. Nachts ein riesenweiter Sternenhimmel, erinnert mich daran, wie klein und unbedeutend ich doch bin..

Dann ging es weiter- eigentlich wollte ich nach Nelson, doch meine Fahrer, wie es das Schicksal so wollte, fuhren nach Matueka, und da meine Freundin Gemma, mir in Australien eingeblaeut hat, dass das die schoenste Gegend auf der Suedinsel ist, bin ich nach Mot gefahren, wie die Leute es liebevoll nennen. Mot besteht aus einer Strasse mit einem Organic shop, einem Kristallladen, einer coolen Bar: Hot Mamas, das rennoviert wurde und einem coolen Cafe dem ¨four winds¨..., 2 Bottleshops und einem Mac Donalds und einem KFC...aber eigentlich war es das dann auch schon.


Gleich am ersten Abend habe ich die schwedische Farellfrau Dessa kennengelernt, die mich dann mit auf einen Ausflug zum gespaltenen Apfel ( ein riesengrosser Felsen, der im Meer liegt und aussieht wie ein gepaltener Apfel, die Maori Sage besagt, dass bei einem Kampf von zwei Maori-Kaempfern, einer den Felsen mit seinem Dolch gespalten hat...die geoogische Erklaerung war, dass ein tropfen Wasser im Felsen eingesperrt war und als dieser sich ausgedehnt hat, ist der Fels aufgesprungen) mitgenommen hat und dann zu ihren Freunden, Alice und Sara, die daraufhin meine Freundinnen und Gastgeber wurden. Alice ist eine Heilerin und Sara ihre Gelehrte. Alice channelt den Spirit und hat fuer mich ein Channeling gemacht, was ganz schoen aufregend und intensiv war. Ich habe auch hier eine Woche verbracht und Yoga gemacht und meditiert und bin ganz viel alleine um die Straende gezogen. Den Abel Tasman National Park im Ruecken, das wunderschoene Meer mit seinen einsamen Straenden 5 Gehminuten entfernt, eine kleine Bucht vor der Terasse, die sich mit Wasser fuellt bei Flut und bei Ebbe eine Feng Shui Sandmusterung hinterlaesst, in dessen Rillen man erraten kann, dass die Flut bald wieder kommen wird, weil dort das Wasser sitzt und wartet. Am letzten Tag in Mot- Kaiteritori, habe ich mir eine Bootsfahrt entlang des Abel Tasman mit Wanderung zwischendrin gegoennt. Da ich seit meiner Ankunft in Neusseland einen etwas behinderten Fuss hatte, bin ich nicht so gut zum wandern gekommen, was eine Schande ist, bei der ausserordentlich schoenen NAtur. Ich habe in diesem Urwald den Schwarzwald gefunden, die Pinien des Mittelmeeres, Pflanzen die ich in Australien kennengelernt hatte, Baeume, die ich in Kambodia zum ersten Mal sah und Farne, die ich aus Sikkim kannte. Es war himmlisch, als haeete man den Schwarzwald an die Kueste gestezt mit den schoensten Jadegruenen Straenden. Und weil Gott sich dachte: oh, dass ist mir wohl etwas zu paradiesisch geraten, hat er Sandfloehe in den Sand gesetzt, die einem ganz schnell den Frieden rauben . Von Mot haben mich meine Mitfahrgelegenheiten an die wilde Westkueste gefuehrt, wo ich die subtropischen Waelder bewundert habe. Doch hier hat mich das wilde Meer verzaubert, in seinen Bann gezogen, stuermische Wellen, die mit voller Wucht gegen das Land und die Felsen schlagen, so als wollen sie ihre Wut und ihren Zorn heraustragen. Sie donnern gegen die Felsen und veraendern mit der Zeit ihre Formen. In Punakaiki, habe ich mir die Pancake Rocks angesehen, die Wellen schauemen dort so sehr, dass der Schaum aus dem Becken hochfliegt, und vom Wind verbreitet wird, so wie Seifenblasen....
der Wind umzuengelt meinen Rock und will ihn mir entreisen, die Kamera beschlaegt mit Traenen des Meeres, ich bahne mir meinen Weg durch den Pfad, die Felsen sind geformt wie aufeinandergestapelte Pannekuken, dann wiederum gibt es welche, die aussehen wie Koepfe, wie als wollten die Geister der Ahnen aus ihnen heraustreten. Der frostige Wind traegt meine Lieder und ich fuehle mich ganz eingelullt und freue mich auf eine warme Dusche in meinem Gaesthaus, von dem aus man die Wellen hoeren kann.

Am naechsten Tag geht es ueber den Arther Pass zurueck an die Ostkueste.. Es regnet schrecklich und das Trampen macht am wenigsten Spass, doch brauche ich fuer die Strecke, die die Pioneere in 3 Wochen ueberquert haben mal knappe 8 Stunden:) und sehe Kea´s, die neuseelaendischen Papageien, die gruengrau sind und riesengross; wie Lausbuben, neugierig, verspielt, setzen sie sich aufs Auto und versuchen alle Gummitteile herauszuziehen. Wenn sie ihre Fluegel oeffnen, entbloessen sie unter ihren Fluegeln, die Farben des Sonnenunterganges. Wir machen halt bei Rock Castel, riesengrosse Felsen, die wie Brotkrumen ueber die Berge gestreut sind, auch diese entbloesen Geister derAhnen hier oder ein Totemtier dort, diesmal vom Wind gemeiselt. Sehr beeindruckend!

Das kalte Wetter macht es mir nun wirklich nicht schwer die Insel zu verlassen...ich sehne mich nach Waerme und Sonne und Musik und Tanzen und danke dem freundlichsten Land der Welt, dass es mich so wohl behuetet aufgenommen hat und mich an seinem Glanze hat laben lassen, vor allem jedoch mich in meiner Entscheidung, Schriftstellerin zu werden bestaerkt hat. Danke!

Nun bin ich seit fast einer Woche in Santiago de Chile, der Stadt der Liebe! Es ist wieder Sommer, um mich herum laeuft Raggatonmusik, die jugendlichen Liebespaare haengen in Parks rum und knutschen und spielen alle Tambor (Trommeln) und singen entweder Reggaelieder oder Rappen in den schoensten Melodien. 5 Liter Wein kosten 2Euro, es gibt Tortillas und Emplenadas an jeder Strassenecke und ander Koestlichkeiten, die ich noch nicht probiert habe.
.... ich bin erst einmal baff, von der Schoenheit der Menschen und der Schoenheit der Sprache und beschliesse hier zu bleiben und spanisch zu lernen. Ich liebe das Spanisch, Castillano, dass die Chilenen sprechen, es folgt einem bestimmten Rhythmus und klingt wie eine Mischung aus italienisch und franzoeisch, die Woerter sind aneineander gereiht und es klingt fast als wuerden sie singen und ich zerschmelze und moechte auch so spanisch sprechen wie die Chilenen. Ich verabschiede mich mit einem Gedicht, dass ich geschenkt bekam.
Ich werde versuchen euch von nun an regelmaessiger zu Schreiben. Konstruktive Kritik erwuenscht:)
Ich liebe Euch alle und schicke euch chilenische Sommerkuesse vollgepackt mit gluehend heisser Liebe!!! Fuer Skypebenutzer: mehlika-sultan
Eure Mehloko



PASAJERO

Igual que aves en vuelo,
Miramos al vacio
Sin encontrar respuesta,
En el cemento sin vida
Sentiremos el llamado de los dioses
Que inspiraran nuestros dias
En el ocaso de nuestres suenos,
Volveremos a creer en la poesia, rebelde sin
limites, sensible, diafamo, infinito;
Al que camina descalzo por las calles
Lo invito a que se acople a mi nave
Que vuele como mariposa
Y no larva sino libre y armoniosa
Pasajero que deambula sin sentido
Que te encuentras perdido
Envuelvete en as letras del poeta