Mittwoch, 31. Dezember 2008

THE UNIVERSE SAYS HAPPY NEW YEAR

Ich schaetze mich so gluecklich ihr Lieben,
dass ich Euch in meinem Leben haben darf!!!
Ich liebe Euch alle sehr und freue mich sehr
Euch im naechsten Jahr - also sehr bald wiederzusehen:)

Ich entlasse Euch alle ins neue Jahr mit einem mir sehr geliebten Gedicht von Rumi:

The Universe

What if someone said to an embryo in the womb,
“Outside of your world of black nothing
is a miraculously ordered universe;
a vast Earth covered with tasty food;
mountains, oceans and plains,
fragrant orchards and fields full of crops;
a luminous sky beyond your reach,with a sun,
moonbeams, and uncountable stars;
and there are winds from south, north and west,
and gardens replete with sweet flowers
like a banquet at a wedding feast.

The wonders of this world are beyond description.
What are you doing living in a dark prison,
Drinking blood through that narrow tube?”
But the womb- world is all an embryo knows
And it would not be particularly impressed
By such amazing tales, saying dismissively:
“You’re crazy. That is all a deluded fantasy.”
One day you will look back and laugh at yourself.
You’ll say,
“ I can’t believe I was so asleep!
How did I ever forget the truth?
How ridiculous to believe that sadness and sickness
Are anything other than bad dreams.”
--Rumi

Lasst euch nicht unterkriegen vom Leben- es ist doch soooooooooooooooooooooo schoen!!!!
und geniesst es, auch die schlechten Tage:)
..... es werden wieder gute kommen und die werden sehr gut sein!!!
* Seht nur das Schoene, denn dann wird das Schoene Euch umzingel...
* Macht jeden Tag etwas, von dem ihr denkt, dass ihr dazu nicht faehig waeret....
** und achtet auf Eure Gedanken, denn sie sind maechtiger als ihr glaubt!

Ich schicke euch eine frische Briese vom Pazifik (denn heute ist es hier bewoelkt, was ich ganz angenehm finde) und all meine Liebe die euch umhuellen und einlullen soll,
bis ich denn komme um Euch alle ganz feste in den Arm zu nehmen!
Bald schreibe ich euch wieder mehr Geschichten, aber mein Leben ist im Moment ein wenig chaotisch und erst muss Ordnung geschafft werden:)
lovelovelove
Eure mehloca

Donnerstag, 13. November 2008

weiter weg geht nicht....

Das ging jetzt alles ganz schoen schnell.....

Vorgestern ist mein Flieger nach Deutschland abgehoben - ohne mich...

Ein ganzes Jahr bin ich nun schon von Zuhause weg, fern von meinen Lieben und schlendere durchs Leben und die Welt ist mein Spielplatz ;)

Meine Liebsten, diese Zeilen schreibe ich euch nun, wie ihr euch denken koennt aus Chile....

ich habe es geschafft und bin nun denn in Suedamerika angekommen. Die Zeit in Neuseeland ist wie im Flug vergangen... mit ein paar Wehwehchen, die ich jedoch schnell vergiess...denn in Neuseeland leben meiner Meinung nach die freundlichsten und aufgeschlossensten Menschen auf der Welt!!!

Egal wem man ein Laecheln schenkt, man bekommt immer eins zurueck! Die Leute sind interessiert, und wollen immer ganz viel Wissen und die Kunst in ein Gespraech zu kommen ohne ueberhaupt das Eis brechen zu muessen, nein besser gesagt des ¨Befreundens in 5 Minuten¨ beherrschen diese Menschen wie keine anderen. Ich dachte ja, dass Australien da sehr ausserordentlich war, doch Neuseeland und die ¨laid back¨ (zurueck gelehnte) Art der Neuseelaender, kann von keinem anderen Volk uebertroffen werden.

Natuerlich tut da die Natur ihren Teil dazu. Weite, saftig gruene Wiesen und Huegel, Berge mit weissen Schneespitzen, und soviel Platz!!!
Die Huegel sehen so aus, als haette man sie mit gruenem Samt ueberzogen und die Kuehe, und Schafe und Rehe, darauf verteilt, damit die Felder nicht so einsam sind...
Am besten haben mir die Seehunde gefallen, die neben den Surfern die Wellen reiten und sich stundenlang in der Sonne waelzen koennen, langsam ihren intensiven fischigen Geruch verbreitend, der ueberall an der Kueste schwer in der Luft liegt.

Nachdem ich erst gruendlichst am Flughafen inspiziert wurde, da man wegen der kostbaren und einzigartigen Vegetation in Neuseeland weder essbares noch sonstiges pflanziches einfuehren darf. Das sah dann so aus, dass mein ganzes Leben vor mir ausgebreitet wurde, und wir auf der Suche nach etwas essbarem darin, (denn die Maschine durch den wir meinen Rucksack geschoben hatten, besagte ich haette etwas bei mir) nicht nur Holzstempel fuer Henna, was ein ¨no go¨ ist fanden, sondern auch noch Erde, die ich aus dem Zentrum Australiens mitgenommen hatte und euch eigentlich auf Karten kleben und schicken wollte, nicht dazu gekommen bin und es halt einfach in die Seitentasche meines Rucksackes gestopft hatte. Meine Gras und Erde verschmierten Sandalen wurden unter einem kalten Wasserstrahl gereinigt und mir in einer Plastiktuete triefend nass zurueckgegeben, mit den Worten: Naechstes mal lesen sie sich die Verbote gruendlicher durch bitte, das haette sie nun eigentlich 200 Dollar gekostet.... Glueck gehabt! Meine ganzen Samen und Steinchen haben sie trotz gruendlichstem durchsuchen nicht gefunden:)

In Christchurch habe ich ein paar Tage: neuseelaendische, im englischen Stil erbaute Stadt, beschnuppert und erfuehlt, auf der Suche nach dem Unterschied, zum australischen...

es ist mir relativ schwer gefallen, muss ich gestehen ... ich musste mich immer wieder daran erinnern, dass ich nicht mehr in Australien war. Es ist schon komisch, doch die kleinen Unterschiede in der Sprache haben es mir leichter gemacht...
die Neuseelaender klingen richtig suess... ein bischen wie die SchwitzerDuetschen bei uns, sie verwandeln -e´s in lang gezogene- ie´s, ¨bed¨ wird zu ¨bied¨ und ¨whenever¨ wird zu ¨whien iver¨
alle sind CUZ (cousins) und die Neuseelaender machen die suessesten Deals , es wird im Fernsehen geworben mit ¨the sweetest deal ever¨und ¨sweet as...¨ ist ein gaengiger Ausdruck, der zum Vergleich herangezogen wird oder ¨....you`ll be sweet no worries!¨.

Nachdem ich denn nun 6 Monate in Englisch sprachigen Laendern gereist bin, bin ich zwar ins englische Denken uebergegangen, dass heisst ich traeume auf Englisch und uebersetze schon lange nicht mehr, mein schoener brittisch-englischer Akzent hat jedoch ein wenig gelitten und Menschen mit denen ich mich unterhalte sind gaaanz irritiert beim Versuch meine Herkunft zu bestimmen. Die Woerter, die ich in Australien dazugelernt oder in meinen aktiven Wortschatz aufgenommen habe, spreche ich mit einem australischen Akzent aus, doch kann man eindeutig meine britischen roots noch erkennen;) ich glaube es klingt recht komisch :)....

und ich geniesse es Leute raten zu lassen.....

Von Christchurch ging es Richtung Norden, in die waermere Gegend?!
.... Mehlika´s erste Trampversuche:)

1. Stop Kaikoura, ein kleines Doerfchen an der Kueste, wunderwunderschoen. Hier habe ich bei Lenore´s Mama gewohnt ...eigentlich waren nur ein, zwei Tage eingeplant, doch dann habe ich diesen Ort und Carolyn so lieb gewonnen, dass daraus doch eine Woche geworden ist. Ich bin mit Carolyn zu ihrem knitting (Strick-) Treffen, bei dem alte neuseelaendische Frauen beisammen sitzen, Wolle spinnen, Muetzen stricken und den letzten Klatsch austauschen. Die sechs alten Damen waren ganz angetan von meinem Besuch, keine von ihnen hatte je diese Insel verlassen und somit war ihr Interesse sehr gross. Waehrend ich geduldig ihre Fragen, ob ich Teppiche knuepfen koenne, und wo ich gewesen bin und was ich gemacht habe beantwortet habe, habe ich mir eine Muetze gehaekelt, aus der Wolle die Carolyn selbst gesponnen hat. Leider habe ich meinen Beenie (so werden die Wollmuetzen hier genannt) ein paar Tage darauf verloren, was ich relativ tragisch fand, da es so furchtbar kalt war. Es war sooooo kalt in Neuseeland,- von wegen und Fruehlingsanfang: am vorletzen Tag hat es morgens doch tatsaechlich geschneit in Lyttelton. Carolyn, habe ich ganz doll lieb gewonnen, sie hat mich an meine Mama und Guelten Yenge und ein bisschen an Frau Andreadaki erinnert. Am meisten hat mich ihre ein bischen verrueckte und eigene Art beeindruckt. Eine starke Frau mit Geschichte; die im Februar nun auch anfaengt zu Reisen. Ihre Haare wild und kraus, schulterlang mit einer dicken, natuerlichen, fast weissen Straehne vorne.... Sie hat mich, sofern es ihr voller Plan zulies, herumgefuehrt und mich mit zum Yoga genommen und wir haben Jadeschmuck inspiziert. Die Maoris handelten mit Jade, und es gibt hier wunderschoenen Jadeschmuck geschliffen in traditionellen Formen - je dunkler desto wertvoller.
Kaikoura ist dafuer bekannt, das man hier ¨Whalewatchen¨, also Wale kucken kann... ich habe mich mit den Seehunden begnuegt und an den schoenen blaugrauen Kieselstraenden Paua schalen gesammelt. Paua, heissen hier die Riesenmuscheln, die in ihrem Herzen in allen Farben des Regenbogens glaenzen. In meinem Kopf hat es immer wieder gehallt: ¨Das ist der schoenste Ort an dem ich je sein durfte¨ von meinem Zimmerchen konnte ich ueber den Pazifik kucken, die samtschwarzen Berge dahinter mit einer weissen Baisserhaube, samtgruene Huegel links davon und der wirre, bunte Garten Carolyns vor mir. Nachts ein riesenweiter Sternenhimmel, erinnert mich daran, wie klein und unbedeutend ich doch bin..

Dann ging es weiter- eigentlich wollte ich nach Nelson, doch meine Fahrer, wie es das Schicksal so wollte, fuhren nach Matueka, und da meine Freundin Gemma, mir in Australien eingeblaeut hat, dass das die schoenste Gegend auf der Suedinsel ist, bin ich nach Mot gefahren, wie die Leute es liebevoll nennen. Mot besteht aus einer Strasse mit einem Organic shop, einem Kristallladen, einer coolen Bar: Hot Mamas, das rennoviert wurde und einem coolen Cafe dem ¨four winds¨..., 2 Bottleshops und einem Mac Donalds und einem KFC...aber eigentlich war es das dann auch schon.


Gleich am ersten Abend habe ich die schwedische Farellfrau Dessa kennengelernt, die mich dann mit auf einen Ausflug zum gespaltenen Apfel ( ein riesengrosser Felsen, der im Meer liegt und aussieht wie ein gepaltener Apfel, die Maori Sage besagt, dass bei einem Kampf von zwei Maori-Kaempfern, einer den Felsen mit seinem Dolch gespalten hat...die geoogische Erklaerung war, dass ein tropfen Wasser im Felsen eingesperrt war und als dieser sich ausgedehnt hat, ist der Fels aufgesprungen) mitgenommen hat und dann zu ihren Freunden, Alice und Sara, die daraufhin meine Freundinnen und Gastgeber wurden. Alice ist eine Heilerin und Sara ihre Gelehrte. Alice channelt den Spirit und hat fuer mich ein Channeling gemacht, was ganz schoen aufregend und intensiv war. Ich habe auch hier eine Woche verbracht und Yoga gemacht und meditiert und bin ganz viel alleine um die Straende gezogen. Den Abel Tasman National Park im Ruecken, das wunderschoene Meer mit seinen einsamen Straenden 5 Gehminuten entfernt, eine kleine Bucht vor der Terasse, die sich mit Wasser fuellt bei Flut und bei Ebbe eine Feng Shui Sandmusterung hinterlaesst, in dessen Rillen man erraten kann, dass die Flut bald wieder kommen wird, weil dort das Wasser sitzt und wartet. Am letzten Tag in Mot- Kaiteritori, habe ich mir eine Bootsfahrt entlang des Abel Tasman mit Wanderung zwischendrin gegoennt. Da ich seit meiner Ankunft in Neusseland einen etwas behinderten Fuss hatte, bin ich nicht so gut zum wandern gekommen, was eine Schande ist, bei der ausserordentlich schoenen NAtur. Ich habe in diesem Urwald den Schwarzwald gefunden, die Pinien des Mittelmeeres, Pflanzen die ich in Australien kennengelernt hatte, Baeume, die ich in Kambodia zum ersten Mal sah und Farne, die ich aus Sikkim kannte. Es war himmlisch, als haeete man den Schwarzwald an die Kueste gestezt mit den schoensten Jadegruenen Straenden. Und weil Gott sich dachte: oh, dass ist mir wohl etwas zu paradiesisch geraten, hat er Sandfloehe in den Sand gesetzt, die einem ganz schnell den Frieden rauben . Von Mot haben mich meine Mitfahrgelegenheiten an die wilde Westkueste gefuehrt, wo ich die subtropischen Waelder bewundert habe. Doch hier hat mich das wilde Meer verzaubert, in seinen Bann gezogen, stuermische Wellen, die mit voller Wucht gegen das Land und die Felsen schlagen, so als wollen sie ihre Wut und ihren Zorn heraustragen. Sie donnern gegen die Felsen und veraendern mit der Zeit ihre Formen. In Punakaiki, habe ich mir die Pancake Rocks angesehen, die Wellen schauemen dort so sehr, dass der Schaum aus dem Becken hochfliegt, und vom Wind verbreitet wird, so wie Seifenblasen....
der Wind umzuengelt meinen Rock und will ihn mir entreisen, die Kamera beschlaegt mit Traenen des Meeres, ich bahne mir meinen Weg durch den Pfad, die Felsen sind geformt wie aufeinandergestapelte Pannekuken, dann wiederum gibt es welche, die aussehen wie Koepfe, wie als wollten die Geister der Ahnen aus ihnen heraustreten. Der frostige Wind traegt meine Lieder und ich fuehle mich ganz eingelullt und freue mich auf eine warme Dusche in meinem Gaesthaus, von dem aus man die Wellen hoeren kann.

Am naechsten Tag geht es ueber den Arther Pass zurueck an die Ostkueste.. Es regnet schrecklich und das Trampen macht am wenigsten Spass, doch brauche ich fuer die Strecke, die die Pioneere in 3 Wochen ueberquert haben mal knappe 8 Stunden:) und sehe Kea´s, die neuseelaendischen Papageien, die gruengrau sind und riesengross; wie Lausbuben, neugierig, verspielt, setzen sie sich aufs Auto und versuchen alle Gummitteile herauszuziehen. Wenn sie ihre Fluegel oeffnen, entbloessen sie unter ihren Fluegeln, die Farben des Sonnenunterganges. Wir machen halt bei Rock Castel, riesengrosse Felsen, die wie Brotkrumen ueber die Berge gestreut sind, auch diese entbloesen Geister derAhnen hier oder ein Totemtier dort, diesmal vom Wind gemeiselt. Sehr beeindruckend!

Das kalte Wetter macht es mir nun wirklich nicht schwer die Insel zu verlassen...ich sehne mich nach Waerme und Sonne und Musik und Tanzen und danke dem freundlichsten Land der Welt, dass es mich so wohl behuetet aufgenommen hat und mich an seinem Glanze hat laben lassen, vor allem jedoch mich in meiner Entscheidung, Schriftstellerin zu werden bestaerkt hat. Danke!

Nun bin ich seit fast einer Woche in Santiago de Chile, der Stadt der Liebe! Es ist wieder Sommer, um mich herum laeuft Raggatonmusik, die jugendlichen Liebespaare haengen in Parks rum und knutschen und spielen alle Tambor (Trommeln) und singen entweder Reggaelieder oder Rappen in den schoensten Melodien. 5 Liter Wein kosten 2Euro, es gibt Tortillas und Emplenadas an jeder Strassenecke und ander Koestlichkeiten, die ich noch nicht probiert habe.
.... ich bin erst einmal baff, von der Schoenheit der Menschen und der Schoenheit der Sprache und beschliesse hier zu bleiben und spanisch zu lernen. Ich liebe das Spanisch, Castillano, dass die Chilenen sprechen, es folgt einem bestimmten Rhythmus und klingt wie eine Mischung aus italienisch und franzoeisch, die Woerter sind aneineander gereiht und es klingt fast als wuerden sie singen und ich zerschmelze und moechte auch so spanisch sprechen wie die Chilenen. Ich verabschiede mich mit einem Gedicht, dass ich geschenkt bekam.
Ich werde versuchen euch von nun an regelmaessiger zu Schreiben. Konstruktive Kritik erwuenscht:)
Ich liebe Euch alle und schicke euch chilenische Sommerkuesse vollgepackt mit gluehend heisser Liebe!!! Fuer Skypebenutzer: mehlika-sultan
Eure Mehloko



PASAJERO

Igual que aves en vuelo,
Miramos al vacio
Sin encontrar respuesta,
En el cemento sin vida
Sentiremos el llamado de los dioses
Que inspiraran nuestros dias
En el ocaso de nuestres suenos,
Volveremos a creer en la poesia, rebelde sin
limites, sensible, diafamo, infinito;
Al que camina descalzo por las calles
Lo invito a que se acople a mi nave
Que vuele como mariposa
Y no larva sino libre y armoniosa
Pasajero que deambula sin sentido
Que te encuentras perdido
Envuelvete en as letras del poeta

Freitag, 17. Oktober 2008

Eine Zigeunerin in AUstralien

Meine Liebsten, dies war wohl meine laengste Schreibpause-

lange Zeit habe ich nichts von mir hoeren lassen, aber irgendwie habe ich es mir angewoehnt, immer dann zu Schreiben, bevor ich das Land verlasse. Nun den, bin ich am Ende meines Australlienaufenthaltes angekommen, hatte (dank Raffael und Lenore, in Brisbane) endlich ein bisschen Gelegenheit mich zu sammeln, die Ereignisse der vergangenen Monate in mich sickern zu lassen, um sie euch nun leserfreundlich, wiederzugeben.

Diesen Blog widme ich Benjamin, dem Zauberer und Kasimir dem Fluesterer, da mir die Voegel gezwitschert haben, die beiden koennten ihre Tante vergessen; um dem Vorzubeugen schreibe ich dieses Abenteuer fuer euch auf.

I. Die Koechin der Zigeuner-bande

Nach anfaenglichem ‘Oh mein Gott, auf was habe ich mich da eingelassen?! Nach monatelangem alleine Reisen, Freiheit zu tun wann, wie und was ich will, nun in einem Bus mit 15 Leuten eingesperrt?!‘

Dieses Abenteuer meine Lieben, haette ich mir in meinen wildesten Phantasien nicht vorstellen koennen. Ich sitze vor einem Haus und warte darauf, die Band, mit der ich mit reisen soll /will, anzutreffen. Es ist ganz ruhig nur der Wind weht sachte, streicht mir liebst ueber die Dreadlocks und fluestert, alles wird gut! Ich bin aufgeregt! Ich kenne die Zigeuner nicht, bewundere sie jedoch fuer ihren Mut, dem nachzugehen, in ihrem Leben, von dem sie glauben, dass es das Schoenste ist. Sie reisen ums Land und verbreiten ihre Lieder: ueber die Liebe, die Natur, um die wir uns kuemmern muessen und saeen die Samen fuer eine bessere Zukunft. Eine bessere Zukunft ist fuer dieses Land sehr wichtig, aber zu dem komme ich spaeter.

Langsam wachen die ersten auf...ah Du bist die tuerkisch-deutsche Koechin, die mit uns mitreist?! Wie lange bleibst Du denn?-keine Ahnung, solange wie es sich fuer Euch und fuer mich gut anfuehlt. Nach etwa einer Woche sind wir warm geworden. Ich weiss nicht wann und wie wir das Eis gebrochen haben, doch habe ich denn letztendlich 7 Wochen mit meinen Hippies in diesem Bus gelebt. Wir sind von einer herrlichen Kleinstadt in die naechste getingelt, in unserem 34 Sitzer old school Bus ( die hinteren Sitze wurden von Foutons ersetzt); begleitet von der schoensten Musik, wundervollen, interessanten Menschen, tanzend, laechelnd ...

Von Brisbane die Goldkueste runter: Uki, Mullumbimby, Bayron Bay, Bangalow Markets, Tweed Heads, Fingal, Bellingen, Port Macquire, Wauchope (Warhope), New Castle, Catoomba in den Blue Mountains, Endstation: Canberra. Mimosen haengen ueber die Strassen, die ganze Ostkueste runter und verbreiten ihren zaghaften, lieblichen Geruch. Eukalyptusbaeume, wo man hinsieht.(Es gibt 800 verschiedene Sorten, doch nur die mit der glatten Rinde, nennen sich ‘Gumtree’) .

Lange einsame Straende, Delphine, Wale die nordwestlich ziehen, Teebaumoelbaeume, Mimosen, die ihren sanften Duft entlang der Autobahn verteilen, wie Goldregen; Kakadus, Aras, bedecken den Himmel zur Sonnenuntergangszeit..

Die Band wurde gegruendet von Andi und George, den Leadsaengern, Claire ist Andi’s Freundin und hat eine 7 jaehrige Tochter Ayesha, die mit uns mitgereist ist, Amos und Will waren unsere Fahrer, Amos Hund, Lux, war auch mit dabei..Will war zu dem Fruechstueckschef und hat uns das beste Fruechte, Nuesse Muesli ueberhaupt zubereitet!!! Ash ist der Percussionist und Sondra und Alice die Backgroundsaengerinnen mit groove, Matt ist der Nurd an den Drums und Chris der typische Bassist, der am liebsten im Delirium spielt, Mick ist ein Herz von Mensch am Saxophon und Soph, laesst die Engelstrompeten erklingen, Graham kam ab und an und geleitete die Band mit seinem Kontrabass, Karina die Managerin, hat versucht , manchmal auch unter Traenen, allen Wuenschen nachzukommen...

Ich habe in diesen fast 2 Monaten and den unglaublichsten Orten geschlafen, mit Hund und Kind, hatte ich an einem Punkt sogar Bewohner in meinen Dreads...

Wir haben in Pubs, Clubs, Restaurants, Gemeindehallen, riesen Wohnzimmern, auf der Strasse gespielt und ich habe unter den unglaublichsten Bedingungen gekocht.

Eins habe ich auf jeden Fall gelernt, und das ist es unter egal welchen Umstaenden ein Gericht zu kochen, dass 15 Mann satt macht...ich habe mit Regenwasser gekocht (mit winzigen Fischen darin)auf Gas und Elektrischen Herden, die den Geist aufgaben, mein Nudelwasser ist eigentlich nie richtig zum kochen gekommen, doch der Band hats geschmecktJ Ich habe meinen Einstieg ins Koechinnenleben mit einem Mehlika Menue a la Turka eroeffnet, zwischendrin Pasta mit stundenlang gekochter Tomatensauce serviert und habe in New Castle es sogar gewagt, als es nur 8 von uns waren, Kaesespaetzle selbst zu machen...und ta taaaaaaaaaa es hat geschmeckt wie dahoim und aber auch 5 Stunden gedauert... das schabe...

Das Gute an der Chose war, das wir an manchen Abenden, Essen gesponsert bekamen, dass hiess dann: ich habe Frei! ...und angesteckt von meinem enthusiastischen Kochen, wollten die anderen Bandmitglieder denn auch mal kochen und ich hatte noch mehr frei...

Kuerbis, meine Lieben ist des Australiers Lieblingsgemuese und nach 4 Monaten der unerschoepflichen Kuerbisvariationen...Kuerbis mit Knoblauchzehen im Ofen gebacken....als Suppe, Salat, Gemuesebeilage blablabla kann ich Kuerbis nicht mehr sehen!!!

Auf dieser Reise war ich nicht nur mit guter Musik gesegnet, sondern wir haben auch einen Haufen esoterischer Hippies, ayurvedischer Heiler und chinesische Massagen betreibenden, ausdruckstanzenden Menschen kennengelernt. Wir wurden eingeladen in ihren Haeusern zu uebernachten und haben sowohl Wohnungen als auch Haeuser, vollbehaengt mit Mantraflaggen, vollgestellt mit Kristallen und indischen Gottheitsstatuen, eingenommen .

Diese Zeit , war fuer mich eine Zeit des Wachsens und Lernens. Oftmals wurde meine Geduld auf die Probe gestellt, bei 16 Koepfen gibt es dann doch viele Ideen, was man nun machen koennte und wie die Dinge zu laufen haben ... ich habe einen Haufen Herzensfreunde auf dieser Reise gewonnen und die Ostkueste Australiens, mal begleitet von trauriger Musik mal von froehlicher Tanzmusik durchstroemt, in der Gesellschaft begnadeter Musiker, um Lagerfeuer tanzend und singend, kennenlernen duerfen. Eine Zeit der Kreativitaet, des in die Musik und das Musik machens eintauchend , habe ich mein Taktgefuehl erprobt und meine Stimme gefunden, Liedern und Geschichten beim entstehen zugesehen und mich motivieren lassen.

Ein Segen! Ich danke dem Universum fuer diesen Reichtum!!und Matty Sykes fuer die Einladung!

Magic Moments

Die Straende entlang der Ostkueste sind ein Traum. Kilometerlange, weise Traumstraende, verlassene Straende, der magische Baum in Byron Bay war einer meiner Lieblingsorte, dort treffen sich die Musiker geniessen den Tag, erzaehlen sich die verruecktesten Geschichten in Liedern. Sie jammen und reimen und lassen einfach auch mal nur die Instrumente fuer sich sprechen. The Magic tree...:)

Das Bad mit den Maedels im Teebaumsee war eines meiner Highlights- der See ist heilig und darf nur von Frauen besucht werden. 6 Frauen, viele Traeume, Wuensche und Wahrheiten...sind wir an einem dieser sakralen Orte der Urbewohner dieses Kontinents. Das Wasser angenehm, wie Seide, die Farbe getruebt fast schwarz vom Saft der Teebaumbaeume. Rituale, -gehen lassen, das neue Begruessen und als wir aus diesem Wasser herauskamen hatte sich fuer jeden von uns etwas geaendert, noch nicht in unser Bewusstsein ueber- getreten, jedoch in unsere Gesichter geschrieben! in unseren Gang....

Sammy, mein Kornet, mein erstes Blasinstrument nach der Blockfloete

Gloeckchen in der Nase, um die Nebenhoehlen zu reinigen, spuelen wir sie mit Salzwasser...am einfachsten man kocht Wasser, salzt es und laesst es abkuehlen, dann wird es durch die Nase getrunken, die ersten male brennt es und man verschluckt sich doch das reinigt die Nebenhoehlen so aus, das man erstens nicht so schnell eine Nebenhoehlenentzuendung kriegt (das behaupte ich jetzt einfach mal so)und zweitens die Raeume in den Nebenhoehlen besser schallen und wenn man Nasenlaute macht, die ganz tief aus dem Bauch kommen, klingeln dann die Gloeckchen. Oh ich kann es euch nur empfehlen, dieses Gefuehl ist eines der schoensten. Strahl

Mehli auf dem oekoBauernhof

Nach dem das Steuerrad unseres Busses den Geist aufgab wurden wir von liebenswuerdigesten oeko Bauern auf ihren Hof eingeladen...Der groesste Spielplatz ueberhaupt. Sie hatten ein robustes Haus mit ein paar Hektar Land, die Lager waren gefuellt mit Kuerbis und Knoblauch und umrandet von einem herrlichen Busch. (mit Busch sind Waelder gemeint, nur das diese jeh nach Lage mal mehr mal weniger aus Gummibaeumen bestehen. Und im Zentrum und Herzen Australiens eher eine Wuestenlandschaft mit trockenen Bueschen darstellen)Das Haus vollgestellt mit Instrumenten, Kostuemen und Spielsachen fuer Grosse.

Die Reise in den Sueden, hiess hier auch die Reise in den Winter, auf den ich weder vorbereitet war, noch, wie ihr den wisst, ich mich besonders gut mit ihm verstehe, doch im Kreise von Freunden zu sein war mir doch wichtiger und ich nahm die Last der Kaelte auf mich. Desto weiter suedlich desto Kaelter, Catoomba in den Blue Mountains, das war wie minus 15 Grad inTuebingen mit eisigem Wind. Dann Endastation Canberra, wo ich 2 Wochen mal hier mal dort gelebt habe und darauf wartete, wie es den nun weitergeht. Von der in meinen Koerper kriechenden Kaelte angetrieben habe ich mich an George gehaengt, der Mary’s Ute ins Zentrum fahren wollte.

Das Bild, dass ich von Australien in der ersten Haelfte meines Rumzigeunerns erleben durfte, war zwar wunderschoen, doch sehr Einseitig, noch hatte ich keine Ureinwohner befreundet, oder gar getroffen und nur ein wenig ueber die Geschichte des Kontinents und deren Politik gelernt. Einen kleinen Einblick, in das Leben der Aktivisten habe ich im SOS und Climatecamp, in New Castle, erhascht. In ihre Bemuehungen etwas gegen das wachsende Loch, ueber ihrem Kontinent ( man kann es foermlich spueren, die Sonne hier ist soviel aggressiver ) zu unternehmen, habe ich mit meinen Freunden gegen Kohleminen und Transporte zu protestieren, miteingestimmt. Das war ein Spass, sage ich euch. An diesem Morgen bin ich aufgewacht mit dem Drang danach Toepfedeckel aufeinander zu kloppen und einen kleinen Beitrag fuer die Umwelt zu leisten. Der Protest hat sich mehr wie eine Party angefuehlt, von Pferden mit Polizisten auf ihrem Ruecken umzingelt und von riesen Muelleimer trommeln begleitet.

Aus dem Herzen Australiens

Von Neumond zu Neumond

Alice Springs

In Alice Springs, im Herzen dieses riesen Kontinentes, fand ich mich der gleichen Energien wie in Varanassi ausgeliefert, nur das ich diesmal in einer Wueste war , ohne Wasser, das ausgetrocknete riesengrosse Flussbett des Todd Rivers ,in dem die obdachlosen Aboriginis schlafen ,das einzige Zeugnis dessen, dass es Zeiten gibt, in denen die Wueste , diese Stadt nicht sooo trocken ist. Meine Haut spannt, zieht und juckt vor Trockenheit...die Temperatur liegt bei 25 Grad, doch fuehlt sie sich an wie 35. Ich sitze auf der Hinterterasse im Bush, der Dingo, eine Art australischer Wildhund (der vom iranischen Wolf abstammen soll) kommt vorbei um Eddie und Soul , unsere Hund , auf ein Abenteuer abzuholen. Sie spielen wild miteinander, beschnuppern sich und rennen ab in den Bush, Kaengerus jagen. Der Busch hinter Mary’s Haus ist riesig, es gibt verschiedene, stundenlange Tracks zu begehen, in denen man sich Verlieren kann und fuer Stunden Niemandem begegnet. Die weite und karge Vegetation / Landschaft ist unglaublich: trockene, rote Erde, Felsen,stachelige- Spinflex Buesche, ( durch diese sind die gepunkteten Aboriginibilder entstanden : Die Aborigini Bilder zeichnen sich dadurch aus, dass alles aus der Vogelperspektive dargestellt wird, dann sehen die kleinen Buesche aus wie Punkte in der Landschaft, Menschen werden in U form dargestellt etc. Die Aboriginis stellen aus dem Staub dieser Straeucher Sekundenkleber her, in dem sie ihn ueber dem Feuer erhitzen.) ‘Gummibaeume’ meilenweit nichts anderes.

Kangeroos, auch genannt Roos, stehen auf den rotgebadeten Steinfelsen und geniessen die letzen Sonnenstrahlen. Auf dem Weg hierher haben wir wilde Emus gesehen und Kakadus en masse, von den Gummibaeumen singend, sich schwingend...

Kaengeruhs gibt es hier richtig viele! Manche Arten sind ganz klein und grau andere gross und rot. Es gibt hier auch Wallabies, das ist eine Art kleines-mopsiges Kaengeruh mit einem schwarz-grauen Streifen ( ueber den Augen.

Alice Springs ist eine Kleinstadt im Outback, in der Wueste. Eingenistet zwischen den sich ueber hunderte von Kilometern in den Osten und Westen ziehenden, MacDonnell Ranges (Bergen).

Hier scheint fast jeden Tag im Jahr die Sonne, die Luft ist rein, doch eben trocken. Das faszinierdendste fuer mich sind die Sonnenauf-und untergaenge, das Licht zu diesen Stunden laesst die Berge in den verschiedensten rot und violetttoenen erleuchten, ein Lichtspiel ohne Gleichen.

Die Mac Donnell Ranges sind ueber 300 millionen Jahre alt und entstanden durch einen Erdrutsch, sowie Ayers Rock und die Olgas ( die 2 beruehmtesten Sehenswuerdigkeiten im Zentrum Australiens –riesengrosse rote Berge in der Wueste). Sie sehen aus wie ein riesen Tausendfuessler und werden daher ‘Larapinta’ genannt.

Ich habe einen Ausflug auf die westliche Seite gemacht und Pflanzen aus der Dinosaurierzeit bewundert, bin den Standley Chasm (eine Schlucht) hochgeklettert, habe aus den Ochre Pits- Ocker ausgekratzt und zu Farbe verarbeitet, Geister Gummibaeume und Wasserloecher bewundert.

Doch des nachts sitz das Spektakel im Himmel...und am liebsten verbringe ich Stunden damit mich in den abertausenden von Sternen zu verlieren.

Die Ureinwohner im Zentrum sind die ‘Arrente’, ungluecklicherweise ist der erste Eindruck den man hier von den Aboriginis bekommt, nicht gerade der Beste. Sie sitzen auf den Gruenflaechen, in Parks, vor Supermaerkten, auf Buergersteigen mit ihrem Dosenbier, RumCola oder Wein vor sich- sehen eher ungesund aus und lallen meistens sowas wie: Kippe!!? oder schreien sich gegenseitig an. Es werden Aboriginibilder gegen Geld fuer mehr ‘Booze’, Alkohol, eingetauscht.

Apartheid herrscht hier immer noch vor. Rassismus ist ein grosses Thema.

Ich habe in Alice bei Mary und Lauren gewohnt. Mary ist Anwaeltin fuer AboriginiRechte und Lauren ist Sozialarbeiterin, zwei toughe, warmherzige, aktive Frauen. Sonntags gab es freies Essen fuer die Aboriginis, bei Food No Bombs, Mittwochs eine Radiosendung in der Gedichte, Geschichten und Lieder vorgetragen wurden. Wir haben mit George einen Zaun in Mary’s Vorgarten gebaut und haben einen Gemuesegarten angelegt, kraeftig beim Einladen der Aboriginis zum Freien Essen mitgeholfen und ich habe in ihrer Radiosendung ein bischen ueber unser tolles Recyclingsystem in Deutschland erzaehlt;)

Ungluecklicherweise, ist gerade als wir bei den Beiden herzlichst aufgenommen worden sind, der Mitbewohner ‘out bush’ gegangen und dort verstorben. Somit waren die ersten zwei Wochen in Alice von Trauer gepraegt, doch George’s Anwesenheit mit seiner Gitarre und seinen Liedern und meine Anwesenheit als aussenstehende Person wurden sehr geschaetz und haben geholfen, somit sind wir geblieben und haben unsere Lektionen gelernt. In meiner Zeit in Alice habe ich beschlossen laenger in Australien zu bleiben, ich weiss nicht mehr so genau, was mich geritten hat,... Ich wollte auf einer Mangofarm arbeiten und meine Finanzen aufpolieren...was letztendlich nicht geklappt hat.

Somit habe ich mich nach 4 Wochen Alice Springs mit einem Bus voller AntiNuklearenergie Leuten und nem Mob voller Aboriginis Danny und die ‘Nenas’ auf den Weg gen Norden gemacht. Erster Stop. Kathrin River, Anfa Meeting.

Gestohlene Kinder, Erwachsene, die auf der Suche nach ihren Familien sind, Weisse, die meinen sie wuessten was das Beste fuer die Schwarzen ist. Appartheid, Rassismus, Angst, Hilflosigkeit, der Schrei nach Gerechtigkeit, nach Hilfe . Was in meinem Kopf haengen geblieben ist sind Augen voller Traenen, starke Frauen, die versuchen ihr Land zu schuetzen, ihre Kinder ohne den Schaden des ‘Petrol sniffings’ grosswerden zu sehen. Jede Droge guenstiger als Gras. . Mitsch: Sie wollen uns langsam ausrotten...

Hier habe ich meine allererste Kurzkurzgeschichte auf Englisch geschrieben...

Darwin

Darwin erinnert mich an Thailand, die selbe Vegetation, das selbe, tropische Klima. Die Regenzeit kuendigt sich langsam an und ist im Aufbau...das bedeuted, die Luftfeuchtigkeit nimmt von Tag zu Tag zu – die Aboriginis nennen es ‘Foot fire with’ Zeit- das heisst: wenn Du Barfuss rumlaufen willst wirst Du dir auf jeden Fall die Fuesse verbrennen ZeitJ

Krokodile, Guanas, Kakadus, Mangobaeume....es ist bald Mangozeit, die Mangos haengen in Trauben schwer von den Baeumen. Alles riecht traege von der heissen Sonne, meine Finger fangen beim Gedanken ans Schreiben schon an zu schwitzen.

Nach Darwin bin ich gekommen um zu arbeiten, doch die Mangofarmer sagen sie brauchen noch niemanden...ich versuche mich als Putze und als Pizzabaeckerin, mit wenig Erfolg und als ich mich dem Kunsthandwerk zuwende ...entdecke ich, welch Freude es mir bereitet, es zu verschenken...

Vom old school Bus, zur Ute, zum Minibus und mit nem Commodore, 6 Zylinder, einem 20 Jahre alten Klappergeruest, das nur noch mit Gas faehrt zurueck nach Brisbane....

Ueber drei Tage und drei Naechte habe ich denn mit fast all meinen Freunden in Brisbane Abschied gefeiert und nun bin ich in Neuseeland angekommen...dem Land der Schafe

Meine herzallerliebsten Freunde,

Was mir viel zu spaet, doch auf meiner Reise bewusst geworden ist, drueckt Hermann Hesse anhand dieser Worte aus:
"Was ich suche ist nicht so sehr Stillung einer Neugierde oder einer Luesternheit auf das Weltleben als vielmehr Unbedingtheit. Ich wuensche nicht in die Welt hinauszugehen mit einer Rueckversicherung fuer den Fall einer Enttaeuschung in der Tasche, ein vorsichtiger Reisender, der sich ein wenig in der Welt umsieht. Ich Begehre im Gegenteil Wagnis, Erschwerung und Gefahr, ich bin hungrig nach Wirklichkeit, nach Aufgaben und Taten, auch nach Entbehrung und Leiden..
der Weg den ich angetreten habe ist jetzt mein ein und alles, mein Gesetz, meine Heimat, mein Dienst."
"Erwachen": nicht um die Wahrheit und die Erkenntnis, sondern um die Wirklichkeit und deren Erleben und Bestehen.
Im Erwachen drang man nicht naeher an den Kern der Dinge, and die Wahrheit heran, man erfasste, vollzog oder erlitt dabei nur die Einstellung des eigenen Ich zur angeblichen Lage der Dinge. Man fand nicht Gesetze dabei, sondern Entschluesse, man geriet nicht in den Mittelpunkt der Welt, aber in den Mittelpunkt der eigenen Person.

Stufen
Denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Der uns beschuetzt und der uns hilft, zu leben
Wohl an denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat haengen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will und Stuf' um Stufe heben, weiten.

Ich habe eine Einsicht, eine Erkenntnis, ein inneres Gesicht erlebt und moechte den Gehalt und die Moral dieser Einsicht mir selber zurufen und einhaemmern.

aus Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel

Nun habe ich verschiedene Welten kennenlernen duerfen-zu Beginn von Neugierde gefuehrt auf Fremdes, -Neues-
und habe doch immer wieder dessen Vertrautheit erkannt und das Schoene wie das Haessliche lieben gelernt.
Mein Wachstum , vollzieht sich seit ich alleine Reise in grossen Schritten und hat mich zu dieser Einischt gefuehrt, dass es nicht die Erkenntnisse sind wonach mein Herz durstet, nicht der Wahrheit selbst sondern der Wirklichkeit, der eigenen Person und mein Erleben und mein Bestehen. Drum habe ich meinen Australienaufenthalt verlaengert , somit nur noch drei Wochen in Neuseeland und fliege mit meinem letzten Ticket am 9. November nach Suedamerika: Santiago de Chile....

Ich lasse mein Rueckflugticket verfalle, verlasse den Raum des vorsichtigen Reisenden und tauche ab in die Gefilde des eigenen Ichs.

Ich liebe euch alle und vermisse euch unendlich!!!

Donnerstag, 12. Juni 2008

Varanassi- oder 1001 Nacht

Varanassi- oder 1001 Nacht
Varanassi, die Shiva Stadt, laesst sich schwer in Worte fassen. Seit Wochen versuche ich nun schon diesen Blog zu schreiben, doch dass verrueckte treiben in dieser Stadt, die vorherrschenden Energien zu Papier zu bringen, in Worte zu bannen, so dass ihr es euch vorstellen koennt, scheint mir fast unmoeglich. Ich versuche es trotzdem.
Nachdem ich die ersten 2 Tage in Varanassi meinte : Ich halte es hier keine 2 Tage aus, es ist viel zu heiss!!! hat mich die Stadt fast 2 Monate bei stetig steigenden Temperaturen gefangen genommen.
Meine Ankunft : Shiva Puja (worshipping) im Shiva Tempel am Kedar Ghat:
Schuhe ausziehen, in den Tempel, Kopf gegen eine Steinwand lehnen, Getrommel: laut, intensiv, bannend, immer schneller werdend. Wir laufen um einen Steinblock, um den die verschiedenen Goetter Statuen von Rama, Shiva, Krishna und Shiva Lingas (Phallussymbole) stehen, Mantras (Gebete) werden gesunden, eine Zither die das Herz zum beben bringt, Haende klatschen, Rauchschwaden...benebelt von der Zeremonie torkele ich nach dem ich geweihte Milch aus einer heiligen Schale trinke und einen roten Punkt auf meine Stirn bekomme, aus dem Tempel.
Pujas zu ehren von Mama Ganga, Shiva, Hanuman (dem Gott mit dem Affengesicht), Ganeisha (dem Gott mit dem Elefantenkopf), Krishna und allen anderen bunten Goettern finden hier seit tausenden von Jahren tagtaeglich morgens und abends statt. Trommeln, Raeucherstaebchen, Gangawasser...
Es heist Varanassi sei die aelteste Stadt der Welt. Sie liegt entlang des Ganges: Mama Ganga, ehemals eine Dreadlock von Shiva. Dieser Goettin wird die Kraft zugesprochen, die Menschen die in ihr baden von ihren Suenden reinzuwaschen; ihr Karma zu reinigen.
Ich habe in der Altstadt Varanassis gelebt.
Die Altstadt Varanassis besteht aus kleinen Gassen, die nach kochender Milch riechen, der sich mit dem Geruch von Kuhdung mischt ...einer Mischung aus Chai, Nelken, Zimt, Kardamon Geruch durchzogen von Sandelholzraeucherungen und Urin...
Sie liegt entlang des Ganges, von der Hauptgasse "Thora Bengali" fuehren Treppen zum Ganges hinunter, diese werden Ghat genannt. Es gibt in etwa 100 dieser Treppen, die alle einen Namen haben. Ich wohne am Kedar Ghat, relative mittig, im Shiva International Guesthouse, bei Dr. Ashish und seiner Familie, seiner Frau Juma, seiner Mama und seinen 2 Soehnen Rithul und Rathul.
Mein Zimmer ist das vorderste. Es ist klein, ein Doppelbett, das ich in die Mitte des Zimmers schiebe 2 grosse Tueren und zu 3 Seiten Fenster aus denen ich einen atemberaubenden Blick auf Mama Ganga habe, die da es gerade Trockenzeit ist eher wie eine greise knochige Frau aussieht als wie eine mitreisende grosse Mama. Ihr wohnt trotzdem diese besondere Schoenheit inne, gerade wenn die Sonne morgens hinter ihr aufgeht und sie wie Gold vor mir fliessen laesst, glaube ich mich vorne auf einem Schiffsdeck sitzend und schreibe meine Morgenseiten...
Wo bei uns die Doenerlaedn sind, sitzen hier alte Maenner auf der Strasse und backen Samosas und Golabi in heissem Fett aus, an jeder Ecke sitz ein Chaivallah und kocht Gewuerze in Milch auf und serviert sie in Clays, Tonbecherchen, die man nach Gebrauch einfach auf der Strasse zerschmettert.
Varanassi ist beruehmt fuer seine Suessspeisen. An jeder Ecke wird Joghurt hergestellt, aus dem dann die klebrig, suessen Leckereien zubereitet werden oder leckerster Lassi gestampft wird, der mit einer eisgekuehlten Cremeschicht abgedeckt und zum Schluss mit Rosensirup verfeinert wird (koestlich!!!). Meine Lieblingssuessspeisen: “Rubbery”, die crème des Joghurts (Haut) mit Zucker, Cardamon, Nelken und Zimtpulver gemischt und Nuesschen- ein Traum! und “Lengcha” eine Art Tulumbatatlisi (tuerkische Suessspeise) nur noch feiner, die in warmem Sirup serviert wird.
Kinder mit Kajalumrandeten Augen laecheln mich an, Sadhus mit maechtigen Dreadlocks in strahlend orangene Tuecher gewickelt (orange ist die Shiva Farbe) laufen mit ihren Almosendoeschen umher, eigensinnige Kuehe blockieren die schmalen Gassen, durch die ich gewickelt in Seidenrock und Kopftuch, von Kurs zu Kurs husche. Fliegen und Kuhdung ueberall.

Eine der Hauptattraktionen Varanassis ist die Bootsfahrt entlang der Ghats. Hier waschen sich morgens und abends tausende von Menschen bevor sie in die Tempel zum Puja gehen. Brahmanen (eine der hoechsten Kasten) vollziehen wunderschoene Rituale im Ganges, sie lassen das Gangawasser durch ihre Haende fliessen, drehen sich in alle vier Himmelsrichtungen und tauchen zum Schluss ihren Kopf 3 mal unter Wasser.
Die Hintergrundskulisse ein Traum eine Mischung aus Tempeln, Ashrams und halb versunkenen Gebetsstaetten und den riesigen Treppen, die mit den zu trocknenden Saris und Tuechern abgedekct sind.
Die Waeschewaescher schlagen ihre Waesche schon frueh morgens gegen die dafuer vorgesehenen Steinplatten, tschak, tschak, tschak....das Gangawasser verfaerbt sich pink und blau, dann ist die weisse Waesche dran. Danach wird die Waesche auf der Erde und den Treppen zum trocknen ausgebreitet.
Nebendran werden die Wasserbueffel von ihren Hirten saubergeschrubbt.
Das Ufer des Ganges wird morgens als Toilette genutzt und abends werden auf den Stufen pujas gehalten, trommeln gespielt, mantras gesungen und Mutter Ganga wird geehrte...wenn man die Inder darauf anspricht, warum sie ihren ganzen Muell in den heiligen Fluss werfen, heist es nur, sie ist heilig und rein.
Logik hat in Indien keinen Platz.
Die Burning Ghats, davon gibt es 2 in Varanassi, einer links und einer rechts von mir, beherbergen das heilige Feuer, dass schon seit tausenden von Jahren nie erlischt. Hier werden die Leichnahme auf Bahren, eingewickelt in Tuecher , hertransportiert, um an den dafuer vorgesehenen Feuerstellen verbrannt, um dann im Ganges beigesetzt zu werden. Man kann sich einfach dazusetzen und der stundenlangen Verbrennungszeremonie zusehen. Das seltsame ist: es stinkt nicht, nicht wie ich es mir vorgestellt habe. Alleine wenn man sich mal einen Nagel oder das Haar ankokelt, wird normalerweise ein schlimmer gestank ausgeloest, hier jedoch rieche ich nichts und ihr kennt meinen empfindlichen Geruchsinn...es riecht halt wie ein Feuer riecht, vielleicht ein bisschen nach Barbecue, aber kein Gestank. Es heist, dass sei nur in Varanassi so. Tausende von Hindus pilgern aus der ganzen Welt nach Varnassi , um in Mama Ganga zu baden und sich von ihren Suenden reinzuwaschen oder um hier zu sterben und in ihr beigesetzt zu warden und das Nirvana zu erlangen. Die Feuer an den Burning Ghats brennen 24 Stunden rund um die Uhr, die lodernenden Leichen spiegeln sich im Ganges bis sie ihre Erloesung in ihr finden. Frauen sind zu den Verbrennungen nicht zugelassen, da sie heulen und die heiligen Zeremonien stoeren wuerden oder sich wohlmoeglich hinter ihren Verstorbenen ins Feuer werfen koennten.
Einer der “untouchables” , der untersten Kaste, der die Leichen traegt, erklaert mir, dass 5 Gruppen von der Verbrennung ausgeschlossen werden: Kinder, schwangere Frauen, Leute die durch einen Schlangebiss gestorben sind, Lepra Kranke und die heiligen Maenner, die Sadhus und versucht mir daraufhin Geld abzuknoepfen , um den Armen Holz zu kaufen fuer Ihre “Verbrennungen”.
India: Everything is in your face: death, sickness, birth.
Zu meinem Glueck, bin ich gerade rechtzeitig zu einem der groessten Musikfestivals in Varanassi angekommen. Fuenf Naechte lang 12 Stunden von abends um 7 bis morgens um sieben haben die crème de la crème der indisch klassischen Musik, sich stuendlich abwechselnd in einem Shiva Tempel ,ihr bestes von sich gegeben. Zu Beginn war ich etwas iriitiert, von der schrill und schraeg klingenden Musik und fand sie gewoehnungsbeduerftig, doch nach dem zweiten Abend habe ich mich von den Klaengen in andere Sphaeren tragen lassen und meine Seele hat getanzt. Am liebsten haette ICH getanzt zu den treibenden Trommellauten, doch die Inder sind ein eher ruhiges Publikum. Es gibt keine Stuehle, man sitzt auf dem Boden, keiner bewegt sich, mal von ein zwei Handbewegungen abgesehen, die aus manchen dann doch ausbrechen, kein Schunkeln nichts, nur geschnarche ab und an. Denn 12 Stunden sind lang und der Inder legt sich einfach ab und macht ein Nickerchen, bis der Kuenstler kommt, den er gerne sehen willJ
Morgens kommen dann all die anderen Inder zum Sonnenaufgangspuja mit Opfergaben in den Tempel und die Konzertlaute mischen sich mit dem geklingel und geklatsche der betenden Leute...
Ich habe am Vollmond vor meinem Geburtstag angefangen fuer 10 Tage zu fasten und mit Erfolg habe ich meinen Koerper von all den Giften, die sich so angesammelt hatten gereinigt, begleitet von meinen Badegaengen in der Mama, die sich denn um die Karmareinigung gekuemmert hat.
Ich weiss ICH, die so reinlich und pingelig und aengstlich ist, habe in diesem Fluss gebadet ...doch ich kann euch die Anziehungskraft nicht beschreiben mit der ich zu Sonnenuntergang meine eigenen Lieder singend in meinen Sari gewickelt oder meinen Alibabahosen in sie eingetaucht bin und ueberrascht war, dass sie nicht bitter schmeckt und sogar richtig erfrischend ist. Rausgeschluepft bin ich voller Energie und GlueckseeligkeitJ
Meine Liebsten soviel mehr will ich erzaehlen, doch ich fasse nun zusammen!
Ich habe einen kurzen Abstecher nach Agra zum Taj Mahal gemacht- bezaubernd!!!

Ich hatte eine sehr glueckliche Zeit in Varanassi, habe bei Dr. Ashish Yoga gelernt, bei Shakti Mishra Gesangsunterricht in indisch-klassischer Musik genommen, habe an meinem Geburtstag meine 2. Reiki Initiation bekommen, habe auf den heiligen Plaetzen, waehrend meine iranische Freundin Gulnaz am Ghat getanzt hat, zu Fuessen Mama Gangas meditiert und bin in andere Sphaeren vorgedrungen, habe wunderschoene Freundschaften geschlossen und wollte eigentlich gar nicht mehr weg. Ich vermisse Gully und Babaci und die Kinder im “Nice Restaurant”, die so aufgeregt waren an meinem Geburtstag als die Ueberraschungstorte kam und ich Kerzen ausblasen durfte. Ich vermisse die schrillen Farben, das geklimper der Fussbaendchen der schoenen Inderinnen und vor allem das stetige Getrommel...das Feiern, das ein Tag beginnt und endet mit all dem Brimborium...
Wie so oft, fiel mir der Abschied unglaublich schwer....
nein noch schwerer!!!

doch nun sitze ich in Brisbane Australien bei meinem Kumpel Raffi und seiner Freundin Lenore
( nachdem ich meinen ersten Kulturschock in Singapore ueberwunden habe: die Frauen halb nackt, Paerchen, die sich auf den Strassen kuessen, kein Kaugummi, da man die Strassen verschmutzen koennte, alles so sauber und rein und gut riechend etc...)
und bin letztes Wochenende mit den beiden bei einem Aborigini Festival gewesen: “The Dreaming”, bei dem ich mir den Eintritt als Tuersteherin verdient habe( da ich meine Masterkarte in einem indischen Geldautomaten gelassen habe und mich zwischen Flug und Karte entscheiden musste...)
Wie auch immer, es war herrlich!!!
Meine schoenste Welcomeparty in Australien!!!
Eine Mischung aus traditionellem Aborigini Tanz und Gesang gemischt mit modernen Auffuehrungen...
Ich habe bei Maori Heilerinnen einen Workshop gemacht und ueberlege mir nun einen sechswoechigen Kurs in ihrer Schule in Neuseeland zu machen...
Habe eine Band kennengelernt “Andi and George”, die Funky-Reggae Musik machen und rocken!!!
Sie touren zur Zeit in einem riesen Bus durch Australien und ich werde voraussichtlich ab morgen mit der Truppe, als ihre Koechin mitreisen (fuer eine Weile) strahl!!!!
Daher der Aufruf von mir: Bitte schickt mir Rezepte!
Ich muss fuer etwa 20 Mann und Frau kochen und brauche einfache, schnelle Rezepte!
So was wie Chili sin Karne oder so....natuerlich habe ich mit meiner tuerkischen Kueche geworben, doch die ist fuer jeden Tag doch zu aufwendig:)
Ich bin so aufgeregt!
Ich druecke Euch alle und schicke Euch all meine Liebe.
Bis bald
Eure Mehlika -on tour- in Aussieland

Sonntag, 20. April 2008

Sikkim II

Das einst sagenumwobene Himalayakoenigreich hat ausser heissen Quellen und endlosen Kardamonfeldern noch vieles mehr zu bieten...
Eine homogene Mischung aus Kulturen, Religionen und Traditionen treffen in Sikkim aufeinander. Lepchas (die Ureinwohner Sikkims, die etw. im 13 Jhd. aus Assam eingewandert sind und auf steilen Berghaengen leben), Bhutia, Tibeter und Inder leben in dieser unberuehrten, natuerlichen Schoenheit (trotz mancher Konflikte) friedlich miteinander. Alle tragen ihre traditionellen Gewaender: die Inderinnen sind in ihre farbenfrohen Saris und Shalwar Kameze gehuellt, die Nepalifrauen haben bunte Roecke und Wickeloberteile an, am auffaelligsten sind ihre goldenen, schweren Nasenringe. Die Tibeterinnen schluepfen in dunkelfarbige Wickelkleider (verheiratete Frauen ziehen bunt gestreifte Schuerzen darueber) und binden ihr Kopftuch eher turbanartig. Man kann stundenlang damit verbringen, einfach nur dazusitzen und diese Pracht zu bewundern. Auch die Maenner tragen traditionelle Shalwar Kameze oder Tibetische Gewaender....wunderschoen!

Unser naechster Stop: Kechopari Lake. Ebenso im Westen Sikkims gelegen hat dieser Wunsch-See die Form eines riesengrossen Fussabdrucks und ist heilig (was auch sonst?!).
Der See liegt inmitten von Urwaldbergen und ist umzaeunt von Mantraflaggen. Sobald man in seine Naehe kommt, ueberkommt einen eine grosse, tiefe Ruhe. Es ist gaaaanz still drumherum
-nur die Voegel zwitschern....und die Gebete werden vom Wind fortgetragen...
Das faszinierende an diesem See idt, dass obwohl er umzaeunt ist von einem Urwald, kein einziges Blatt auf seinem Ruecken liegt.
Es heisst, dass sobald ein Blatt in den See faellt ein Vogel kommt und es "herraustraegt".
Vom Kechopari Lake einen sehr steilen, rutschigen Berg eine halbe Stunde mit Rucksack rauf-
(und das ist das erste mal auf meiner Reise, dass ich mich freue einen Rucksack dabeizuhaben) befindet sich Pala's Palace. Auf dem Plateau, das von einem kleinen Bergdorf (Palas Familie)bewohnt wird, werden die Touristen, die diesen Pilgeraufstieg meistern, mit einem Bett in einem bescheidenen Zimmer in einem sikkimesischen Haus und dreimal Essen am Tag belohnt.
Pala's Place
Pala, ehemals der Koch des Dalai Lamas:) , ist selbst ein Lama, 72 Jahre alt und bedingt durch seine morgendliche (4Uhr), tibetische Meditation noch topfit. Er hat uns mit seiner Familie morgens, mittags und abends mit feinster sikkimesischer Kueche verwoehnt!!! Alles aus dem Urwald: frisch gepflueckte Nesseln, Pilze, Farne...Eigentlich gab es immer Reis, Gemuese und Dahl, doch immernoch das leckerste Essen, dass ich in Indien hatte.
Die ersten zwei Tage dachte ich, ich muss sofort wieder weg. Es war eiskalt und der Nebel huellte alles in seine kalten Arme, meine Knochen durchgefroren, meine Laune eher an einem Tiefpunkt...
doch dann-
Sonnenschein und der Ort ist ein Paradies...vor mir der dritt hoechste Berg der Welt: Kanchanjunga, zeigt sich von seiner schoensten Seite. Bluetenweiss hebt er sich, von dem vor ihm thronenden, Gebirgen ab. Wie ein Sahnehaeubchen liegt er vor mir...ich gerate in den Bann der Berge:), schnitze mit meinem schweizer Messer Haekelnadeln aus Bambus und lasse die Seele in den Bergen baumeln.

Sonntag, 13. April 2008

Magisches Sikkim

Meine ewig lange Zugfahrt von Kalkotta nach New Jaipalguri, in einem second class upper sleeper, bescherte mir einen Blick auf die Geschehnisse in einem indischen Zugabteil, aus der Vogelsperspektive."Chaicoffe,chaikoffe,chaichaichaicha" -

"Muri,murimurimurimuri"ruft es durch den Zug.

Ein Mann mit einem wunderschoenen Moustache hat ein Tablett um den Hals gebunden und bleibt direkt unter mir stehen. Auf seinem Tablett: Dosen verschiedenen Inhalts, er nimmt ein Blechbehaeltnis, wirft eine Hand voll gepoppten Reis hinein, nach Geschmack wird nun etwas Zwiebel, Massalla, Erdnuesse, gekochte Kartoffeln und ein Schuss Oel hinzugefuegt, dann wird das ganze kurz durchegeschuettelt und kommt in ein Zeitungshoernchen.

"Murimurimurimuri" schreit der Verkaeufer und laeuft weiter.


Es gibt verschiedenste Arten von Bettlern.
Mein Favorit: Die Transvestite in pinkem Sari, die die Geldscheine gefalten zwischen ihren Fingern, wie einen Faecher haelt und nur in die Haende zu klatschen braucht um die jungen, frischverheirateten indischen Maenner zum zahlen zu bringen:)
Eine schlaflose Nacht spaeter werde ich am Bahnhof New Jaipaguri von indischen Hintern begruesst, die gerade ihr Morgengeschaeft gen Schienen verrichten.
Mit der Fahrrad Rikchaw halb aus dem Sitz fliegend zum Siliguri Busbahnhof ...
und weiter Richtung Sikkim.
Vor den Toren Sikkims sitzen Tibeter und protestieren friedlich fuer ein freies Tibet. ..
Meine Sondergenehmigung um Sikkim zu besuchen in der Tasche muss ich 6 Sammeljeeps (Hauptforbewegungsmittel inSikkim) wechseln. Bei jedem Jeepwechsel wird eine Schicht Kleidung aufgelegt und letztendlich komme ich endlich inTashiding, einem kleinen Dorf im Westen Sikkims an.

Magical Sikkim
-Ohm Mane Padme Hung- eines der beliebtesten tibetischen Mantras ist ueberall in die in Steinwaende eingemeiselt und bunt angemalt. Die Strassen sind eingerahmt von riesig hohen Bambusstaeben an denen Gebetsflaggen haengen und die mit Hilfe des Windes, die Mantras ueber das ganze Land verteilen. Die Moenche sind hier in bordeauxfarbene Kutten gewickelt und die Haeuser sind aus Holz und tuerkis und hellblau angestrichen. Es ist unglaublich!

Die Landschaft, eine Mischung aus Alpen und Dschungel mit Terrassen fuer den Ackerbau, die in die steilen Berge eingelassen sind, sieht traumhaft schoen aus.

"Tashiding is a sacred place, madam. Tourists were not allowed to come to Tashiding for a very long time. "
Tashiding liegt etwa auf 1500m. Von dem kleinen Dorf aus kann man einen wunderschoenen Spaziergang bergauf zu einem tibetischen Monastir machen. Ich wohne im Blue Bird Hotel dem aeltesten Gebaeude in Sikkim, dass von Suraj und Arita gefuehrt wird. Mama Arita verwoehnt uns mit sikkimisischen Koestlichkeiten: vegetarischen Momos (mit Aubergine gefuellte grosse Tortellini, die gegart werden) diese werden mit einem Pickels-Chili Dip serviert und tibetischem Brot (kleinen, flachen Fladen), Ricepudding mit Kokosnussstueckchen und special Tea (so wird hier der Masala Tee genannt).

Hot Springs

um nicht allzusehr der Faulheit zu erliegen beschliessen Blake, mein englischer Kumpel, Eli eine 18jaehrige Englaenderin und ich einen Ausflug zu den Hot Springs in Polok zu machen.

Mehlika trekking in the moutains of Sikkim:)

Statt besagter 3,5 Stunden legen wir drei einen 8 Stunden dauerlauf, durch die Kardamonfelder Sikkims bergauf und ab und auf und ab ueber ausgetrocknete riesen Wasserfaelle und Trampelpfade hin, um kurz nach Sonnenuntergang endlich total erledigt die Hot Springs und somit eine Huette zu erreichen. Wir schlafen in der Huette Die Hot Springs liegen nahe des Flusses und sind nur zu dieser Jahreszeit erreichbar. Aus den Bergen tritt heisses (etwa 50C) , schwefelhaltiges Wasser aus, dass in kleine Becken fliesst. Eine Gruppe von Indern beobachtet uns beim baden- daran muss man sich in Indien gewoehnen, alles was Touristen machen scheint besonders interessant zu sein. Eli geht mit ihren Klamotten ins siedend heisse Wasser ich wickle mich in mein "Kambodia-Badetuch"...ah, Entspannung fuer die ueberbelasteten Muskeln...und danach ab in den eiskalten Fluss:)
Fortsetzung folgt.

Dienstag, 25. März 2008

Namaste aus Kalkota: "The city of Joy"

Nach zwei herrlichen Wochen in denen ich meinen Durst nach meinen Freunden mit Joerg, Noi, Jasmin-Mali, Hedwig und Karla ein wenig stillen konnte, sitze ich nun in Kalkota, the city of joy.
Die buddhistische Hochzeit von Joerg und Noi war bezaubernd. Leider habe ich die Vorbereitungen zu den Festlichkeiten verpasst, in denen Familie und Freunde gemeinsam den Urwald vor dem Haus von Nois Mutter in Potharam in eine Hochzeitskulisse verwandelt haben: vollbehangen mit weissen Bluetenketten, Bambuskugellampions, mit Karaokebuehne , einem Altar, riesen Fotos von den Beiden und unmengen an Essen. Es war ein Traum!
Die Hochzeitszeremonie fing schon um sechs Uhr morgens an, da wir beim Onkel mit allen anderen Jugendlichen uebernachtet haben, haben wir auch die erste Zeremonie mit den Moenchen versaeumt, leider.
Als wir um kurz nach 8 Uhr ankamen war die ganze Hochzeitsgesellschaft schon kraeftig am essen und trinken. Zu Ehren des Braeutigams gab es einen Bierzapfhahn:) und die Maenner waren dank diesem schon vormittags alle sehr heiter und vergnuegt.
Die Zeremonien waren herrlich....
mein Lieblingsteil war der ganz am Anfang: wir (die Freunde des Braeutigams) haben den Braeutigam in voller Montur in ein benachbartes Haus begleitet. Dort haben etliche Tabletts gefuellt mit Schweinebaeuchen, Huehnern, Fischen, gefuellten Bananenblaettern und Bananenstauden und tausend anderen Flaschen und Speisen auf uns gewartet. Wir durften diese dann hinter einer Bande buntgekleideter tanzend und trommelnder Kinder 20 Minuten durch die sengende Mittagshitze tragen. Johlend, trommelnd und tanzend haben wir vor dem Hausgatter des Brauthauses, das verschlossen war halt gemacht und der Braeutigam musste Einlassgeld (das zuvor in rosane Briefumschlaege gelegt wurde) zahlen um sich in das Haus seiner Braut Eintritt zu verschaffen.
Eine herrliche Spielerei und so ging es denn auch weiter. Alle waren gluecklich und es war wunder wunderschoen. Nocheinmal ein herzliches dankeschoen euch Beiden!!!
Zu unserem Bedauern war die Hochzeit um 12 Uhr mittags schon vorbei, alle Gaeste verschwunden und um 2 waren alle Hinweise auf ein gewesenes Fest beseitigt.
Wie immer moechte ich noch viel viel mehr dazu erzaehlen und meine Lieben nicht enttaeuschen, jedoch faehrt mein Taxi in 10min zum Bahnhof und ich ziehe in den Norden nach Sikkim, in den Himalaja zwischen Nepal und Tibet und bin so aufgeregt und stehe unter grossem Zeitdruck.

Kurz noch zu Kalkota: die Stadt ist verrueckt, ein Energieort....soviel Armut und soviele froehlich Menschen...
es leben hier 1Milion Menschen auf der Strasse!!!, ueberall kraehen Kraehen und essen die Reste von toten Tieren und Dreck..Die Frauen in ihren quietschebunten Saris , die Maenner mit ihren hochgezogenen Hosen und Schnauzern, die nach oben gedreht sind und immer kucken...ich fuehle mich wie in einem Zeitloch...back to reality...
(ich habe mich in einen wunderschoenen gelborangegebluemten SeidenSari gewickelt)
Es ist viel krasser als ich es mir dachte...nicht mit den Maennern, die sind wie in Istanbul, das ist nicht so schlimm, die Gerueche: nach Raeucherstaebchen, Feuer, Rauch gemischt mit Chai und Pissgeruch und essen...
Heute morgen war ich ganz frueh wach und habe der Stadt beim aufwachen zugesehen, da stehen dann die Maenner auf der Strasse , auf der es aus den Tonkruegen mit Kohle raucht, und putzen sich in karrierte Tuecher gehuellt, noch voller Farbe von Happy Holy (ein Fest, bei dem sich die Inder 2 Tage lang mit Farbe bewerfen, das ich leider um einen Tag verpasst habe) die Zaehne und waschen sich...mitten auf der Strasse..dann fangen die einen an Chai zu kochen, die anderen fegen die Strassen, die voll dreck sind und ein geschaeftiges Treiben nimmt seinen lauf. Fast jeder hier spricht englisch und wenn sie erfahren, dass ich Tuerkin bin und Muslimin freuen sich gaaaanz viele, weil in Kalkutta der muslimische Anteil recht hoch ist. Dieser Ort ist voller Energien, die mich ueberwaeltigen.
Hier gibt es Riksha "fahrer" ohne Fahrrad und Motorrad...die laufen und ziehen einen auf einem hohen Wagen hinter sich her... gelbe alte englische Autos, in denen man sogar rauchen darf:)...etc.
muss leider los...


P.S. Es gibt einen Film ueber so einen Riksha laeufer in Kalkota...der Titel: "City of Joy"
viel Spass!
ich schicke euch Ohmgruesse

eure Meme
aus The city of Joy

Donnerstag, 6. März 2008

Laos, oh wunderschoenes Laos...

Meine Liebsten,
nachdem es mir so schwer gefallen ist mich von Pai zu loesen, wollte ich in Laos angekommen, schnellstmoeglich Innerlands ziehen, um nicht der Versuchung zu erliegen, wieder nach Pai zurueckzukehren. Somit habe ich entgegen der Touri-Bibel "Lonely Planet"Empfehlungen und Warnungen von Huang Xia (der Thai-Lao Grenze) nach Luang Prabang ein Speedboat genommen.
Ein Speedboot in Laos, musste ich am Pier dann feststellen, ist einer Gondel beziehungsweise einem Stocherkahn aehnlich. Ein langes Boot, dass tief im Wasser liegt - nur eben mit Motorantrieb. Man sitzt auf kleinen Holzbalken zu zweit nebeneinander auf dem Boden des Bootes. Jeder bekommt eine quietscheorangene Schwimmweste, und einen Motorradschutzhelm (die mit den hochklappbaren Plastiksichtschutzteilen). Die Rucksaecke werden vorne an der Spitze des Bootes aufeinandergetuermt und mit einem Netz provisorisch befestigt. Das Speedboot fasst 8 Leute einschliesslich Fahrer, der gaanz hinten etwas erhoeht sitzt und das Boot den Mekong runter manoevriert. Vorbei an Felsen, die aus dem Mekong ragen und Strudeln, die sich ueberall bilden, den Wellen ausweichend, die von den Slowboats verursacht werden.
Die erste Stunde, dieser Mekongfahrt, dachte ich - nein ich war mir sicher: wir kippen um und ich werde im Mekong baden samt Rucksack und Kamera. Doch die Angst legte sich nach kurzer Zeit und schwenkte um in Freude, Spass und Abenteuer. Auf dem Ruecken des Mekong geritten! begleitet von Abschiedsmusik und around the world mixen....Die Wellen mit dem Hintern aufgefangen! Doch nach 6 Stunden war es dann auch genug:)

Luang Prabang erscheint hinter einem Berg, auf dem ein Wat steht. Eine kleine Stadt in franzoesischem Kolonialstil errichtet, mit wunderschoenen Maerkten mit laotischen Webereien, gebluemten Stoffen und wunderschoenem schwerem Silberschmuck. Doch mir zu touristisch...ziehe ich

Weiter nach Vang Vieng, einem zauberhaften Oertchen, gelegen zwischen Bergen, die sich wie maechtige Drachen ueber das Land legen und wie Festungen auf den kleinen Ort zufuehren, der am Sang Naam Fluss liegt. Auch hier, mal abgesehen von den Touristen, die entweder zu schlechter Trancemusik Happy* Shakes vernichten oder Happy* Meals in sich stopfend in den Restaurantketten aneinandergereiht, alle existierenden "Friends"Folgen, auf grossen Bildschirmen in sich saugen; eigentlich ein nettes Oertchen.
( *Happy bedeuted regional bedingt entweder ganja, mushrooms oder opium)
Dank meiner Bank, war ich auch hier ein wenig laenger als beabsichtigt. Genoss jedoch somit das Vergnuegen, das chinesische Neujahr mit Freunden (die ich in Kambodia kennengelernt habe) und laotischen Ureinwohnern zu feiern. Ich traf eine Gruppe von gleichaltrigen israelischen Paerchen und bekam somit die Gelegenheit in ihre Kultur und Ansichten zu schnuppern. Auf der Terrasse des Champa Lao Guesthouses, das Vang Vieng Tal zu Fuessen, die Berge wie Festungen erblickend, ....der Fluss sich durch das Tal schlaengelnd,...
habe ich mit ihnen drei Tage lang musiziert, gesungen, und ihren hebraeischen Liedern und Geschichten gelauscht und habe nebenbei auch noch ein bischen hebraeisch gelernt.

Da es im Norden zu kalt fuer mich war, habe ich beschlossen mit einem der Paerchen, Amir und Adi, weiter nach Sip Pon Don (den 4000 Inseln im Mekong) in den Sueden zu reisen.

Meine liebsten, ich habe nun 3 Wochen auf Dondet gelebt. Es ist unglaublich, dass ich gerade in Bangkok sitze, um darueber zu schreiben. (doch die Internetverbindung auf der Insel eher schlecht und teuer...)
Es war ein Traum. Himmlisch!!! Back to the roots!
In einem Bambushaeuschen auf Stelzen, ueber bzw. auf den Mekong und ein paar weitere Inseln blickend sind die tage verflogen.
Sip Pon Don, die 4000 Inseln, bestehen aus zwei bewohnten Hauptinseln DonDet und DonKhon und tausenden von kleineren Inseln, die teilweise sogar nur aus ein paar Bueschen und Baeumen bestehen. Auf meiner Lieblingsinsel steht nur ein Baum, ich nenne ihn meinen Afrika Baum, er streckt seine Aeste weitgefaechert gen Himmel als wolle er seine Krone, die im laufe des Tages seine Farbe von sattem gruen zu rotgold waechselt, in die Wolken stecken.
Das Leben hier ist noch langsamer.
Auf der Insel Dondet, gibt es keinen Strom. Nur abends zwischen sieben und zehn werden die Generatoren angeschmissen, damit man nicht im dunkeln essen muss. Es gibt kein fliessendes Wasser, beziehungsweise, wird welches vom Mekong hochgepumpt, um den Touristen, den Luxus des Duschens zu gestatten. Die Einheimischen baden alle im Mekong. Ich auch!:)
Wie die laotischen Frauen und Maenner, habe ich mir mein Tuch umgebunden und ab in den Mekong. Erst die Waesche waschen, dann mich selbst.
Ich habe direkt neben der Baeckerei gewohnt. Der Geruch von Zimt und frisch gebackenem Gebaeck hat mir mittags um 14 uhr, wenn Derren, der australische Baecker seine Karottenkuechlein und Schokoladenmuffins und Pilz-Knoblauchbroetchen fertig gebacken hat, die Sinne vernebelt.
"If you are in a hurry, you are in the wrong place!" ist das Motto von Laos.
Hier gibt es kein Gedraenge und Gezetere wie in Kambodia. Den Leuten in Laos ist es lieber man laesst sie in Ruhe ihr Nickerchen machen, als das man sie stoert. Alle haben eine Matratze oder ander Liegegelegenheit in der Naehe ihres Arbeitsplatzes (der meist auch ihre Wohnung ist) auf der sie sich zwischendrin immer mal wieder ablegen koennen. Wenn die Laoten nicht zuhause rumhaengen, trifft, bzw. sieht man sie bei Freunden ein paar Huetten weiter in einer Haengematte liegen.
Das Leben hier ist an die Sonnenstunden gebunden. Morgens um sechs ist meine Lieblingszeit (ich kanns selbst nicht glauben). Doch dann geht langsam die Sonne auf, und taucht die Landschaft in ein leicht violettes Licht , der Mekong glitzert rotblaeulich , die Voegel fangen an zu zwitschern, die Haehne kraehen und die Familie, bei der ich wohne beginnt ihren Tag und jeder geht geschaeftig seinen Aufgaben nach. Sisam badet, in ihr Wickeltuch gewickelt, im Mekong mit ihrer kleinen Schwester. Noi fegt die Baeckerei und die Restaurantterrasse aus und Sil faengt an die Zutaten fuer das Gebaeck zu schnippeln und abzuwiegen, waehrend ich meinen laotischen Kaffee mit sweet milk genuesslich schluerfe und meine Morgenseiten schreibe.
Frueh habe ich gelernt, das eine Sprache ein Mensch ist. Somit habe ich meine drei Wochen in Laos dazu genuzt, um mich auch ein bischen in dieser Sprache zu orientieren und tataaaa, ich kann small talks fuehren auf Laotisch, herrlich! Laotisch ist dem Thailaendischen sehr aehnlich nur viel froehlicher. Hallo heisst z.B. "sabeidie", wobei das "die" gaaanz lang gezogen wird und die Stimme dabei hochgeht. "Kop tchai lai lai" heisst vielen dank...
"Pai sai" ist eine Frage, die einem alle andauernd stellen..was soviel heisst wie:"wohin gehst du?" ..."ngang lean"=Fussspiel=spazieren:) meine Antwort.
...Die Laoten leben in Grossfamilien, meist alle zusammen in einem grossen Raum.
Was mich an Laos wirklich beeindruckt hat, ist abgesehen natuerlich von der herrlichen Landschaft, den froehlichen, freundlichen und entspannten Menschen, die Tatsache, dass es so gut wie keine Bettler gibt.
Was in Kambodia die Norm war, existiert in Laos so nicht. Die Tempel nehmen sich der obdachlosen Maenner an und die Frauen, die keine Familien haben und arm sind werden von den Marktfrauen verpflegt.
Meine Liesbsten, ich koennte noch stundenlang weitererzaehlen, von den franzoesischen Baguettes, die es hier ueberall gibt und den Mango,Kokosnuss Kuchen...(da haben die Franzosen echt was geleistet), von den Wasserbueffeln, die hier ueberall sind, wirklich ueberall, am Strand flacken mit den Touris... und ueber die Strassen trotten und im Mekong baden...
doch dann habe ich ja gar nichts mehr zu erzaehlen, wenn ich zurueckkomme;)

nun bin ich mal wieder in Bangkok.
Uebermorgen ist die Hochzeit von Joerg und Noi und ich freue mich irrsinnig die drei zu sehen.
Meine Plaene haben sich nun denn auch geaendert und ich fliege am 23.Maerz nach Indien:)
Bis dahin, koennt ihr mich unter der Thai nummer erreichen:)

Ihr Lieben
ich druecke und knuddle euch... sende euch all meine Liebe und hoffe bald von euch zu hoeren!
eure amelika

Montag, 28. Januar 2008

canim ailem benimmmmmm

Hepinize "Pai"Taylandanin kuzeyin den, daglarin icinden, kucak dolusu sevgilerimi goenderiyorum. Hepinizi cok oezlueyorum, canlarim benim!
Cuma guenue Laos un yollarina atiliyorum.
o zamana dek, nefes exersisleriyle mesguluem:)
canim babaannem, dedem, halalarim, amcalarim, dayilarim, yengelerim, kuzenlerim tuem canlarim benim, ben cok iyiyim. Tuerkiyeye geldigimde bir suerue anlatacak hikayeler biriktiriyorum.... sizi cok seviyorum
mehlika

Stuck in Pai!

Hihi...;)
meine Liebsten, nach einer langen Pause melde ich mich mal wieder...
Bin immer noch in Pai. Ganz entgegen meinem Glauben, dass ich es nicht lange in den Bergen aushalten wuerde, bin ich hier jetzt schon seit fast drei Wochen.
Pai liegt in einem Tal, drumherum strecken sich die Berge, die Fuesse des Himalaya, und es fliesst ein kleiner Fluss hindurch, nachdem "das Dorf" benannt ist. Die Berge umarmen Pai als wollten sie das kleine Dorf beschuetzen. Um nach Pai zu gelangen muss man 762 Kurven, die sich durch die Berge schlengeln, nehmen...
Das Klima hier ist kuehler als im Rest des Landes, tagsueber erreichen wir Temperaturen an die 30 grad wohingegen es nachts auf etwa 5 runterkuehlt.
Die Luft ist herrlich frisch und sauber und traegt eine liebliche Note!!!
In den unberuehrten subtropischen Waeldern auf den Bergen wohnen die Hill Tribes, die man besuchen kann. Diese nennen sich Karen, Lisu und Lahu. Sie fuehren ein ganz einfaches Leben, gehen jagen, bauen Reis, Mais, Hanf und Opium an. Sie brennen ganze Gebiete ab, um fruchtbares Land zu erhalten. Sie haben verschiedene Sprachen und verschiedene Trachten, doch nur die Lisu tragen noch ihre traditionellen Gewaender, die in schrillem gruen, lila und pink einen Augenschmaus in Kombination mit der Landschaft, die sich gerade in der Winterphase befindet, doch wie bei uns im Herbst aussieht, darstellen. Diese Huegelige Landschaft, die sich in den praechtigesten Farben von sattem gruen ueber alle erdenklichen gelb, orange und rottoene erstreckt...mit den satten gruenen Reisfeldern drumherum, und den Bungalowansammlungen muss man einfach liebhaben.
Die Einwohner hier sind eine Mischung aus: den Hilltribes, Thailaendern aus Bangkok, Musikern, jungen westlich orientierten Thais, die sich Dreadlocks machen, haengengebliebenen alt- und junghippies und gaaaanz vielen Esoterischen Leuten aus aller Welt. Sie sind alle friedliebend und freundlich, was dem Ort eine angenehme, magische Atmosphaere verleiht.
Ich wuerde sagen Pai ist der Inbegriff von Idylle. Mit den Kuehen und Ochsen, die ueberall grasen und wiederkaeuen, den Huenern, die schon vor dem Morgengrauen um die Wette kraehen und seinen dicken Hunden, die schwanzwedelnd auf den Strassen abhaengen oder durch die Strassen trotten. Der Gesang des Muezzins wird vom Wind an meine Ohren getragen.
Pai besteht im Grunde aus etwa 3 Hauptstrassen, die durch Gassen miteinander verbunden sind und es fuehlt sich an, als waere man auf einem immerwaehrenden Festival.
Die LisuFrauen ziehen den ganzen Tag mit ihren Saecken voll mit bunten, selbstgewebten und genaehten Taeschchen, Bethelnuesse kauend, mit roten Muendern und zerfressenen Zaehnen durch die Strassen.
Abends sind die Hauptstrassen voll mit Essens- und Souvenirs staenden. Gegrillte Wildreisfladen mit sweet milk und brown suger, rice-corn and coconut pancakes, Maiskolben, Spiesschen, Suppen und Kraeutertees in riesen Tontoepfen zum aufwaermen in der Kuehle des abends.
An jeder Ecke kommt Live Musik, die sich von Reggae ueber Blues, Rock, Jazz ( mein Favorit: die GypsyBand in der Puh Pai Bar) erstreckt und die Klaenge der Instrumente mischen sich mit den Geruechen der Strassenstaende, der kleinen Bars und Restaurants.
Das Motto Pais: Doing nothing in Pai. "I just wanna go home and smoke"
Nichtstun ist angesagt!
Das schoene an Pai, man muss nicht:)
*man kann 20 Leute an einem Tag kennenlernen
*man kann auf spirituelle Reisen gehen: Yoga betreiben, meditieren, Reiki lernen oder
Thaimassage- oder kochkurse belegen
*man kann Pferde oder Elefanten reiten gehen
*man kann Trekkingausfluege durch die Berge zu den Hilltribes machen
*man kann durchfeiern, abends saufen und tagsueber chillen und den Kater auskurieren
*man kann den ganzen Tag im Good Life oder Witching Well oder sonst einem Cafe abhaengen,
Leute treffen, lesen und sich mit herbal Teas, Wheatgrass shots, Vitamin C and A shakes, die
Gesundheit aufpolieren
*man kann mit dem Motorrad die Umgebung erkunden....
aber eben: man muss nicht!
Ich habe von allem etwas mitgenommen. Meine Zeit in Pai ist fuer mich eine sehr praegende und ebenso wertvolle und transformierende. Zu Beginn habe ich erst einmal das Leben hier in mich aufgesogen, mich an den langsamen Rhythmus gewoehnt und die LiveMusik in vollen Zuegen genossen . Ich habe ein Lisu Dorf "Maew Village"besucht und dort eine Nacht mit den Einwohnern verbracht. Dazu sind wir 2 Stunden auf dem Motorrad die Berge hoch und runter geduest, teilweise auf Trampelpfaden...das war ein riesen Abenteuer!!!und erst der Sonnenuntergang, wenn man dann oben auf einem der Berge in dem Meer von Bergen steht...golden- rotgoldener Himmel, ein Nebelschleier zieht sich um die Fuesse, ein Traum!
Ich habe meinen Reiki 1 Kurs gemacht... meine Angst vor dem Roller ueberwunden (da der Verkehr in Pai sehr freundlich ist, fast keine Autos, wenige Motorraeder) und habe die Gegend erkundet, mit wehenden Dreadlocks durch die Huegel...Freiheit!!!
Ich war reiten... auf "Pai"einem kleinen Thailaendischen Wildpferd, in Pai durch den Fluss Pai in den Sonnenuntergang...
habe hunderte von Leuten kennengelernt und ein paar sehr schoene Freundschaften geschlossen....
und zu guter letzt habe ich gerade als ich gehen wollte meinen jetztigen spirituellen Fuehrer kennengelernt. Garuda. In dessen Retreat ich nun ein paar Tage Atemuebungen mache und versuche Altlasten loszuwerden und den inneren Buddha zu finden:) hihi...
Meine Liebsten... mir geht es sehr gut! ich vermisse euch alle sehr und Umarme euch gaaaanz feste. Ich hab euch sehr lieb.
Auf bald.
La Turqua

Donnerstag, 10. Januar 2008

Kambodiamylove

Meine Liebsten,
nun habe ich es endlich geschafft ein paar von meinen visuellen Eindruecken auf dieser Seite zu verewigen. Es ist gar nicht so einfach, mal ist der Rechner zu langsam, mal spinnt er.... egal- leider wieder keine Fotos von mir dabei, da ich alle FotoCDs in Bangkok per Post nach Hause geschickt habe.
Dafuer sind dies viele meiner schoensten Erlebnisse- in Bildern...
immer noch den Geruch Kambodias von in Knoblauch und Chili marinierten sonnengetrockneten Muscheln in der Nase sitze ich nun in Pai, einem Touri-Hippi-Aussteigernest, im Norden Thailands.
Die waerme der Tempelsteine in den Knochen, den Geruch der Raeucherstaebchen in den Dreads und Klamotten, sehne ich mich nach meinem Kambodia, dass es mir mit seinen einfachen und doch so ehrlichen Menschen und unmengen von Kindern angetan hat.
Die rote Erde Angkor Wats haengt immer noch an den Hosenbeinen, die kurzgeschorenen alten Damen mit ihren karrierten Arbeitertuechern ueber der Schulter und den von Bethelnuessen zerfressenen roten Zaehnen, haengen immer noch in meinem Gedaechtnis und die Bilder der tausenden spielenden und arbeitenden Kindern sind tief verankert in meinem Herzen.
All dies tragend reise ich nun weiter.
Eigentlich sollte hier ein Reggaefestival stattfinden, dieses wurde jedoch wegen dem Tod der Schwester des Koenigs verschoben ...
Da eine kleine Erkaeltung im Anmarsch ist und meine EC Karten den Geist aufgeben, werde ich erst mal in Pai bleiben.
Ich schicke euch tausend Hippie-Dready kuesse
und freue mich, mal von euch zu hoeren.
Tel: 0066873490916
eure mehliinpai
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