Dienstag, 25. März 2008

Namaste aus Kalkota: "The city of Joy"

Nach zwei herrlichen Wochen in denen ich meinen Durst nach meinen Freunden mit Joerg, Noi, Jasmin-Mali, Hedwig und Karla ein wenig stillen konnte, sitze ich nun in Kalkota, the city of joy.
Die buddhistische Hochzeit von Joerg und Noi war bezaubernd. Leider habe ich die Vorbereitungen zu den Festlichkeiten verpasst, in denen Familie und Freunde gemeinsam den Urwald vor dem Haus von Nois Mutter in Potharam in eine Hochzeitskulisse verwandelt haben: vollbehangen mit weissen Bluetenketten, Bambuskugellampions, mit Karaokebuehne , einem Altar, riesen Fotos von den Beiden und unmengen an Essen. Es war ein Traum!
Die Hochzeitszeremonie fing schon um sechs Uhr morgens an, da wir beim Onkel mit allen anderen Jugendlichen uebernachtet haben, haben wir auch die erste Zeremonie mit den Moenchen versaeumt, leider.
Als wir um kurz nach 8 Uhr ankamen war die ganze Hochzeitsgesellschaft schon kraeftig am essen und trinken. Zu Ehren des Braeutigams gab es einen Bierzapfhahn:) und die Maenner waren dank diesem schon vormittags alle sehr heiter und vergnuegt.
Die Zeremonien waren herrlich....
mein Lieblingsteil war der ganz am Anfang: wir (die Freunde des Braeutigams) haben den Braeutigam in voller Montur in ein benachbartes Haus begleitet. Dort haben etliche Tabletts gefuellt mit Schweinebaeuchen, Huehnern, Fischen, gefuellten Bananenblaettern und Bananenstauden und tausend anderen Flaschen und Speisen auf uns gewartet. Wir durften diese dann hinter einer Bande buntgekleideter tanzend und trommelnder Kinder 20 Minuten durch die sengende Mittagshitze tragen. Johlend, trommelnd und tanzend haben wir vor dem Hausgatter des Brauthauses, das verschlossen war halt gemacht und der Braeutigam musste Einlassgeld (das zuvor in rosane Briefumschlaege gelegt wurde) zahlen um sich in das Haus seiner Braut Eintritt zu verschaffen.
Eine herrliche Spielerei und so ging es denn auch weiter. Alle waren gluecklich und es war wunder wunderschoen. Nocheinmal ein herzliches dankeschoen euch Beiden!!!
Zu unserem Bedauern war die Hochzeit um 12 Uhr mittags schon vorbei, alle Gaeste verschwunden und um 2 waren alle Hinweise auf ein gewesenes Fest beseitigt.
Wie immer moechte ich noch viel viel mehr dazu erzaehlen und meine Lieben nicht enttaeuschen, jedoch faehrt mein Taxi in 10min zum Bahnhof und ich ziehe in den Norden nach Sikkim, in den Himalaja zwischen Nepal und Tibet und bin so aufgeregt und stehe unter grossem Zeitdruck.

Kurz noch zu Kalkota: die Stadt ist verrueckt, ein Energieort....soviel Armut und soviele froehlich Menschen...
es leben hier 1Milion Menschen auf der Strasse!!!, ueberall kraehen Kraehen und essen die Reste von toten Tieren und Dreck..Die Frauen in ihren quietschebunten Saris , die Maenner mit ihren hochgezogenen Hosen und Schnauzern, die nach oben gedreht sind und immer kucken...ich fuehle mich wie in einem Zeitloch...back to reality...
(ich habe mich in einen wunderschoenen gelborangegebluemten SeidenSari gewickelt)
Es ist viel krasser als ich es mir dachte...nicht mit den Maennern, die sind wie in Istanbul, das ist nicht so schlimm, die Gerueche: nach Raeucherstaebchen, Feuer, Rauch gemischt mit Chai und Pissgeruch und essen...
Heute morgen war ich ganz frueh wach und habe der Stadt beim aufwachen zugesehen, da stehen dann die Maenner auf der Strasse , auf der es aus den Tonkruegen mit Kohle raucht, und putzen sich in karrierte Tuecher gehuellt, noch voller Farbe von Happy Holy (ein Fest, bei dem sich die Inder 2 Tage lang mit Farbe bewerfen, das ich leider um einen Tag verpasst habe) die Zaehne und waschen sich...mitten auf der Strasse..dann fangen die einen an Chai zu kochen, die anderen fegen die Strassen, die voll dreck sind und ein geschaeftiges Treiben nimmt seinen lauf. Fast jeder hier spricht englisch und wenn sie erfahren, dass ich Tuerkin bin und Muslimin freuen sich gaaaanz viele, weil in Kalkutta der muslimische Anteil recht hoch ist. Dieser Ort ist voller Energien, die mich ueberwaeltigen.
Hier gibt es Riksha "fahrer" ohne Fahrrad und Motorrad...die laufen und ziehen einen auf einem hohen Wagen hinter sich her... gelbe alte englische Autos, in denen man sogar rauchen darf:)...etc.
muss leider los...


P.S. Es gibt einen Film ueber so einen Riksha laeufer in Kalkota...der Titel: "City of Joy"
viel Spass!
ich schicke euch Ohmgruesse

eure Meme
aus The city of Joy

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Mehlika,

ich bin hier gerade mit den Dienstagsboys im Arsenal. Wir verfolgen fleissig Deinen Blog, und ich wolte jetzt endlich mal grüßen und alles Gute wünschen. Das klingt ja alles beneidenswert, was Du da schreibst, also erstmal noch ' ne gute Reise weiterhin.

Jörg.

und so siehts dr Stammtisch au, lass drs weiter so gut gehn Rolf, hi alles gute und komm auch zurück grüße von manu, Horst und Bert und auch noch Charles!